Sommerleseclub schlägt neue Wege ein

Gütersloh. Freude am Lesen wecken – das möchte das Kultursekretariat NRW Gütersloh bereits bei den Jüngsten. Warum? Weil Lesen neues Wissen vermittelt, kreativ macht und zur kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen befähigt. Seit 2005 betreut das Kultursekretariat mit dem Sommerleseclub eines der größten Leseförderprojekte in Nordrhein-Westfalen. In einer Pilotphase werden jetzt neue Modelle dafür erprobt.

 Das Kultursekretariat NRW Gütersloh und die beteiligten Bibliotheken erproben neue Modelle für den beliebten Sommerleseclub. Foto: Kultursekretariat NRW Gütersloh

Das Kultursekretariat NRW Gütersloh und die beteiligten Bibliotheken erproben neue Modelle für den beliebten Sommerleseclub. Foto: Kultursekretariat NRW Gütersloh

Sechs Bibliotheken beteiligen sich in diesem Jahr an der Weiterentwicklung der Leseclubs, für 2018 ist der Zustieg von sechs weiteren Projektpartnern geplant. Anschließend können alle Bibliotheken die ausgereiften Konzepte übernehmen.

Die Pilotprojekte haben zwei Schwerpunkte: Das Feld Medien verknüpft lesefördernde und medienpädagogische Aktivitäten, sodass neue intermediale Methoden den Leseclub prägen – Apps, Foto-Storys und Filme inklusive. So wird die Zielgruppe der Jugendlichen verstärkt angesprochen und die Bibliotheken zu einem Ort, an dem die jungen Leser kreativ werden können. Die Pilotbibliotheken kommen hier aus Beckum, Neukirchen-Vluyn und Werne.

Die Bibliotheken aus Kempen, Brilon und Bad Salzuflen beschäftigen sich mit dem Aspekt „Team“. Dieses Konzept öffnet den Leseclub für weitere Zielgruppen: Erstmalig können Leser aller Altersgruppen gemeinsam als Team am Sommerleseclub teilnehmen. Der Leseclub wird so zu einer gemeinsamen Aktivität von Familien und Freunden. Herzstück ist das gemeinsame Leselogbuch, in dem verschiedene Aktivitäten vermerkt und Aufgaben zusammen gelöst werden müssen. Die besten Teams werden mit einem Preis ausgezeichnet.

„Wir möchten Freude am Lesen wecken, die kreative Auseinandersetzung mit Büchern fördern und Bibliotheken noch stärker für ein lebendiges und junges Publikum öffnen“, begründen Annike Heikes, Fachreferentin für Kulturelle Bildung beim Kultursekretariat NRW Gütersloh, und Ute Hachmann, Projektideengeberin des Sommerleseclubs, die Weiterentwicklung. Als wichtiger Kooperationspartner konnte „jugendstil“, das Kinder- und Jugendliteraturzentrum NRW, hinzugewonnen werden. Dessen Leiterin Andrea Weitkamp unterstützt die Entwicklung der neuen Leseclubkonzepte mit ihrem Fachwissen. Nach der Testphase werden die gewonnenen Erkenntnisse allen öffentlichen Bibliotheken zur Verfügung gestellt und so neue Wege für die Leseclubs aufgezeigt. Davon profitieren jährlich 30.000 Kinder und Jugendliche.