Smart Country Side: Leben auf dem Land – in der Welt zuhause

Kreis Höxter. Um die Lebensqualität und Daseinsvorsorge in den Dörfern zu sichern, nutzt der Kreis Höxter die Chancen der Digitalisierung und erprobt mit Bürgern aus sechs Modellorten digitale Anwendungen, die bei Erfolg als Blaupause dienen.

Im Kreis Höxter beteiligten sich 14 interessierte Ortschaften an einem Wettbewerb, bei dem eine externe Jury, bestehend aus Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und der Zivil-gesellschaft, die eingereichten Unterlagen und innovativen Ideen begutachtete und bewertete.

Im Kreis Höxter beteiligten sich 14 interessierte Ortschaften an einem Wettbewerb, bei dem eine externe Jury, bestehend aus Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und der Zivil-gesellschaft, die eingereichten Unterlagen und innovativen Ideen begutachtete und bewertete.

Die Digitalisierung ist derzeit in aller Munde. Auch die neue Landesregierung setzt hier ihren Fokus und sieht OWL als Musterregion für die Erprobung digitaler Transformationsprozesse. Das zentrale Zukunftsthema bietet gerade für ländlich geprägte und wirtschaftlich starke Regionen wie den Kreis Höxter vielfältige Entwicklungschancen. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung lebt heute außerhalb von Großstädten, d. h. viele Ideen und Projekte, die für die Stadt gut funktionieren, müssen für den ländlichen Raum angepasst oder neu gedacht werden. Der demographische Wandel stellt die ländlich geprägten Regionen vor besondere Herausforderungen. Bedarfsgerechte und nutzerfreundliche Lösungen sind gefragt, bei deren Ausarbeitung und Erprobung die Bürger vor Ort frühzeitig eingebunden sind.

Genau hier setzt das Bottom-up Projekt „Smart Country Side“ (SCS) als eines von zehn Digitalisierungsprojekten in OWL neue Maßstäbe. Erstmals entwickeln und erproben ehrenamtlich engagierte Bürger aus den Kreisen Höxter und Lippe digitale Anwendungen, die die Lebensqualität, Daseinsvorsorge, Teilhabe und Mobilität in ihren Dörfern nachhaltig verbessern sollen.

Im Kreis Höxter beteiligten sich 14 interessierte Ortschaften an einem Wettbewerb, bei dem eine externe Jury, bestehend aus Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und der Zivil-gesellschaft, die eingereichten Unterlagen und innovativen Ideen begutachtete und bewertete. Das Ergebnis liegt nun vor. Die Ortschaften Eversen, Merlsheim, Ovenhausen, Sandebeck, Rösebeck und Wehrden wurden von der Jury dafür ausgewählt, ihre innovativen Ideen in den nächsten 15 Monaten unter fachkundiger Begleitung umzusetzen und zu erproben. Die anderen acht Dörfer, die sich gleichfalls mit großem Engagement am Wettbewerb beteiligten, können sich an Fach- und Netzwerk-veranstaltungen sowie an Schulungen der digitalen Kompetenz beteiligen, um ebenfalls vom Projekt SCS zu profitieren.

Landrat Friedhelm Spieker zeigt sich beeindruckt von der hohen Qualität der eingereichten Ideen für „Smart Country Services“ und ist stolz auf die Bereitschaft der Bürger, die Chancen der Digitalisierung für ihr Dorf zu nutzen, um die Lebensqualität, Teilhabe und Mobilität zu stärken sowie neue Formen des Ehrenamts auszuprobieren. „Die Digitalisierung verändert alle gesellschaftlichen Bereiche. Wer diese Veränderungen für sich nutzbar macht, ist für die Zukunft gut gewappnet“.

Entgegen landläufiger Meinungen ist die Digitalisierung im Alltag vieler Bürger längst angekommen, so die Erfahrung von Heidrun Wuttke, Projektmanagerin SCS, bei den Erstgesprächen und Dorfrund-gängen. “Über WhatsApp oder Facebook werden in den Dörfern ehrenamtliche Helfer mobilisiert. Jugendliche programmieren in ihrer Freizeit Dorf-Apps. Versierte Tüftler installieren intelligente Smart Home Lösungen“. Genau hier setzt das für die Region OWL einmalige, mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (Efre-) geförderte Projekt SCS an, das für den Kreis Höxter von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) mbH betreut wird. Es kommt genau zum richtigen Zeitpunkt; kanalisiert die bereits vorhandenen Erfahrungen der Bürger, fördert und stärkt ihre digitale Kompetenz und begleitet sie bei der Erprobung ihrer innovativen Ideen für passgenaue „SmartCountryServices“ in den projektrelevanten Handlungsfeldern wie z. B. Mobilität, Ehrenamt und E-Partizipation.

„Diese Ideen müssen nicht immer neu erfunden werden“ erläutert Michael Stolte, Projektleiter SCS. „Innovativ können auch Überlegungen sein, wie bereits bewährte Lösungen für den eigenen Bedarf angepasst und ggf. mit anderen Modellorten zusammen umgesetzt werden können, so dass eine interkommunale Zusammenarbeit entsteht“. Einige Smart Country Services sind aus seiner Sicht auch als Kooperationsprojekt im Rahmen einer Stadt-Land-Partnerschaft denkbar, d. h. Bürger erproben hier wie dort vergleichbare innovative Lösungen und tauschen sich regelmäßig über die unter-schiedlichen Erfahrungen aus. Bei erfolgreicher Umsetzung werden die erprobten Modellprojekte verstetigt und als Blaupause auf andere ländliche Regionen übertragen.

Für Heidrun Wuttke betritt das Projekt SCS nicht nur Neuland, sondern hat das Potenzial, über den Kreis Höxter hinaus bundesweit Maßstäbe für den ländlichen Raum zu setzen. Schon jetzt ist deutlich, dass sich nicht nur Unternehmen und Verwaltung sondern auch Vereine und Wohlfahrts-verbände intensiv mit den Chancen der Digitalisierung auseinandersetzen. Vor allem die Auswirkungen auf das Ehrenamt spielt hierbei eine große Rolle. Die Erfahrungen, die ehrenamtliche engagierte Bürger aus rund 15 Dörfern der Kreise Lippe und Höxter bei der Erprobung innovativer Smart Country Services sammeln, stoßen jetzt schon auf großes Interesse und könnten Vorbild-funktion für andere Regionen in Deutschland haben, die gleichfalls gute Lösungen für die Auswirkungen des demographischen Wandels suchen.

Smart Country Side ist ein Kooperationsprojekt der Kreise Höxter und Lippe. Das von der OWL GmbH entwickelte Handlungskonzept „OWL 4.0“ mit zehn Projekten zur Digitalisierung im Umfang von 6,6 Mio. Euro war beim Projektaufruf Regio.NRW erfolgreich, mit dem das Land die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der Regionen stärken will. 

Foto: Kreis Höxter