Schnelle Hilfe nach Brand des Bürener Bücherschrankes

Büren. Menschen teilen Bücher – im öffentlichen Raum und ohne Bezahlung. So finden Leseratten neuen Stoff und Literatur findet neue Leser. Es entsteht ein Lektüretausch, von dem viele profitieren: Buchfans, die kostenlos und rund um die Uhr zu neuen Büchern kommen; Menschen, die mit ihren Büchern anderen Menschen eine Freude machen möchten. Diese Möglichkeit haben die Bürener Bürger seit Dezember 2015 auf dem kleinen Platz an der oberen Burgstraße.

„Leider wurde unser Bürener Bücherschrank in der Bürener Burgstraße nachts von Unbekannten niedergebrannt. In diesem Akt des Vandalismus wurden sowohl die Bücher als auch der Schrank völlig zerstört“, berichtet Martin Stich, 1. Vorsitzender von Bock auf Büren e.V.. Er will sich von der Zerstörung des Bücherschrankes nicht entmutigen lassen: „Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass die Bürener Bürger weiterhin rund um die Uhr Zugang zu kostenlosen Büchern haben. Deswegen haben wir uns mit allen Beteiligten schnell vernetzt und uns mit Hilfe von Innogy und der Stadt Büren so schnell wie möglich um Ersatz bemüht.“ Gemeinsam mit dem Stadtmarketing und der Bürener Wirtschaftsförderung konnte das Problem schnell und unbürokratisch gelöst werden: Michael Kubat, Wirtschaftsförderer der Stadt Büren, stellte den Kontakt zum Sponsor des abgebrannten Bücherschrankes her. 2015 hatte innogy, (ehemals RWE Deutschland) diesen finanziert und der Stadt Büren gesponsert.

Und auch engagierte Bürenerinnen und Bürener halfen tatkräftig mit. Gut erhaltene Bücher aus privaten Beständen bereichern nun den neuen Bürener Bücherschrank. „Wir haben auch von den Eltern der Kinder aus dem Kindergarten Pusteblume in Ahden und von Mitgliedern der Facebook-Gruppe „Büren“ schöne Exemplare bekommen“, freut sich Anke Hammerström aus dem Bürener Stadtmarketing.

Fabian Wälter, Kommunalbetreuer bei der innogy, organisierte nach dem Brand eine Ortsbegehung und sagte direkt vor Ort die Kostenübernahme für einen neuen öffentlichen Bücherschrank zu: In dem 2,20 Meter hohen und rund 60 Zentimeter breiten Schrank haben nun sogar 250 Bücher Platz. Diese können hier ohne jede Beschränkung heraus- und mitgenommen werden. „Ebenso ist jeder eingeladen, die eigenen ausgelesenen Bücher dort hineinzustellen. So findet der spannende Krimi oder auch das mit guten Vorsätzen gekaufte und dann doch nicht benutzte Kochbuch vielleicht bald ein neues Zuhause,“ freuen sich die Organisatoren.

Teilen, tauschen, stöbern – so geht’s!

Das Konzept des öffentlichen Bücherschrankes ist noch recht jung. Erst seit knapp 10 Jahren gibt es in Deutschland immer mehr dieser Selbstbedienungsbibliotheken. Mal handelt es sich um umgebaute Telefonzellen, mal um speziell angefertigte wetterfeste Schränke wie den in Büren. Buchfans können hier kostenlos und rund um die Uhr zu neuen Büchern kommen und gleichzeitig ihre ausgelesenen Bücher an die nächsten interessierten Leser weiterleiten; Menschen können anderen Menschen eine Freude machen und so entsteht ein neuer und kommunikativer Lieblingsplatz für die Bewohner.

Ob Krimis, Literaturklassiker oder Lieblingskinderbücher, in den Regalreihen der öffentlichen Bücherschränke finden sich viele verschiedene Bücher. Die Straßenbibliothek ist ein Ort zum Stöbern. Werden Sie fündig, können Sie die Bücher mitnehmen. Stellen Sie zum Austausch ein Buch aus Ihrer Privatbibliothek in die Regalreihen oder bringen Sie die Bücher nach dem Lesen einfach zurück. Der nächste Leser freut sich! Um jeden Bücherschrank kümmern sich ein oder mehrere ehrenamtliche Bücherpaten. In Büren übernimmt das seit 2015 die Jugendpflege und unterstützt dabei die Stadtverwaltung.

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