Schlosspark Barntrup

Barntrup. Eigentümer und Zugänglichkeit: Privateigentum. Der Schlosshof ist öffentlich. Der Park ist nicht zugänglich, aber von außen gut einsehbar. Naturräumliche Situation, Lage und Größe: Weserbergland/Lipper Bergland, am nordwestlichen Stadtrand; Größe ca. 1,5 ha. Allgemeine Angaben zur Geschichte: Von 1584-91 wurde das Weserrenaissancegebäude im Auftrag der Anna von Canstein errichtet. Sie war die Witwe des Freiherrn Franz von Kerssenbrock, der sein Geld als Söldnerführer während der französischen Hugenottenkriege verdiente. Reiche Erträge aus seinen Gutsanlagen in der Grafschaft Mansfeld (Sachsen-Anhalt) und die rege Kreditvergabe an Landesherren und Städte ermöglichten die Finanzierung der stattlichen Schlossanlage.
Der imposante zweigeschossige Rechteckbau wurde trotz der wehrhaft angeordneten Ecktürme nicht zur Verteidigung gebaut, sondern diente ausschließlich Wohnzwecken. Gebäude und Ausstattung: Mit seinen zierlichen Volutengiebeln und der reichen Gliederung durch Gebälke, Pilaster und Zierquadern ist das Schloss ein typischer Bau der Weserrenaissance. Bestandteile des Schlossgartens sind ein aufgemauertes Wasserreservoir und ein Aussichtspavillon. Art der Grünanlage: Historischer Schlossgarten.

Heutiger Zustand / Nutzung: In den letzten Jahren mussten im Schlossgarten bereits einige alte Bäume wegen Krankheit oder Trockenheit gefällt werden. Daher hat der Eigentümer eine angrenzende Fläche mit indie Gartengestaltung einbezogen. Hier sind ausgewählte Nachzüchtungen der wertvollen Bäume aus dem Schlossgarten neu angepflanzt worden. Damit die alten Bäume auf dem Schlosshof und im Schlossgarten vor Trockenschäden bewahrt werden können, hat man ein System von Versickerungsleitungen und Zisternen angelegt, das von dem auf den Schlossdächern gesammelten Regenwasser gespeist wird. Diese vorbildlichen Maßnahmen ermöglichen durch gärtnerischen Sachverstand und Engagement für die gewachsene Gartensubstanzauch weiterhin einen Eindruck von der historischen Gartenkultur am Schloss Barntrup.

Literatur: Bufe, Thomas: Gartenreise – Ein Führer durch Gärten und Parks in Ostwestfalen-Lippe. Münster 2000, S. 119-122.Harms, Harry: Gehölze in den Parkanlagen von Lippe – Schlosspark Barntrup. In:Lippische Mitteilungen für Geschichte und Landeskunde, 49/1980,S. 245-248.Kerssenbrock-Krosigk,Dedo von: Schloss Barntrup – Ein adeliger Landsitz. In: „…zur zierde undschmuck angelegt…“. Materialien zur Kunst- und Kulturgeschichte inNord- und Westdeutschland, Band 22. Marburg 1996.Maoro, Ernst: Schloss Barntrup in Barntrup. In: Schlösser, Burgen, Herrensitze inOstwestfalen-Lippe. Bielefeld 1986, S. 23-24.