Schloss Alverdissen

Barntrup / Alverdissen. Der frühere Marktflecken Alverdissen zählt zu den ältesten Orten in Lippe, deren Ursprung in die Zeit Karls des Großen (um 800 n. Chr.) fällt. Urkundlich erwähnt wurde „Alwerdessen“ erstmals 1151, wie aus der Chronik von H. Welsch hervorgeht, die der Bürger- und Verkehrsverein Alverdissen 1991 herausgeben hat. Das für lippische Gründungsstädte typische „Dreistraßenschema“ lässt erkennen, dass es sich um eine planmäßige Gründung gehandelt haben muss. Ein Stadtsiegel existiert aus dem 14. Jahrhundert . 1370 fanden ein städtischer „Rath“ und Bürgermeister Erwähnung. Schon früh wurde der Ort zum Flecken erhoben und mit verschiedenen städtischen Rechten ausgestattet.

Bestimmend für die Bedeutung Alverdissens in früherer Zeit war die Lage am Kreuzungspunkt zweier alter Poststraßen: Die Postlinie Hameln-Paderborn und ab 1737 eine hessische Linie von „Cassel“ nach Rinteln. Ab 1814 gab es eine Thurn- und Taxis´sche Postexpedition, die zwei Jahre später mit der Kurhessischen vereinigt wurde. Doch die exponierte Lage hatte auch den Nachteil, dass Heerzüge entlang der Straße vorbeizogen. Waren es im 15. Jahrhundert die Böhmen, folgten die Braunschweiger sowie französische und russische Truppen in der Napoleonischen Zeit.

Als herausragendes Gebäude beherrscht noch heute das Schloss den Ortsteil. Es ist ein Nachbau, denn aus Urkunden ist bekannt, dass 1396 an der selben Stelle bereits ein Schloss oder eine Burg gestanden hat. Als 1405 die Grafschaft Sternberg auf die Edelherren zur Lippe überging, bekamen diese auch „Schloss und Weichbild Alverdissen“. Knapp 20 Jahre später, anlässlich einer Fehde zwischen den Grafen von Lippe und Adolf von Schaumburg wurde es völlig niedergebrannt. Heute beherbergt das Gebäude eine Außenstelle des Nordrhein-Westfälischen Staatsarchivs.

(Quelle: Lippische Landeszeitung, www.barntrup.de)

Schloss Alverdissen
Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv (Aussenstelle)
Schlossstrasse 4
32683 Barntrup / Alverdissen
Nordrhein-Westfalen