Schilddrüsentag mit Informationen von Experten

Bad Driburg. Die Schilddrüse reguliert den Stoffwechsel, den Energieverbrauch, die Wärmeproduktion und sie ist mitverantwortlich für die Darmtätigkeit. Wenn die Hormonzentrale des Körpers nicht mehr richtig funktioniert, hat das Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Beim 12. Tag der Schilddrüse informierten sich rund 100 Besucher über Veränderungen und Erkrankungen des Organs, das Referent Dr. Stefan Micus, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin aus Brakel, als „Tausendsassa“ bezeichnete. 

Informierten über Veränderungen und Erkrankungen der Schilddrüse: Florian Dietl, Stefan Micus, Marcus Rübsam und Harry Feist (v.l.). Nicht zu sehen auf dem Foto: Fonyuy Nyuyki, Nuklearmediziner aus dem Paderborner Brüderkrankenhaus.

Informierten über Veränderungen und Erkrankungen der Schilddrüse: Florian Dietl, Stefan Micus, Marcus Rübsam und Harry Feist (v.l.). Nicht zu sehen auf dem Foto: Fonyuy Nyuyki, Nuklearmediziner aus dem Paderborner Brüderkrankenhaus.

Dr. Florian Dietl, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikum Weser-Egge am Standort Bad Driburg, organisierte den Schilddrüsentag in enger Absprache mit niedergelassenen Kollegen, außerdem mit Dr. Fonyuy Nyuyki, Nuklearmediziner aus dem Paderborner Brüderkrankenhaus. Dort wird unter anderem die Radiojodtherapie durchgeführt: „Viele Patienten denken immer noch, sie sind tagelang in einem Betonbunker eingesperrt: Das ist nicht Fall! Der Aufenthalt in den für die Therapie speziell eingerichteten, komfortablen Zimmern dauert in der Regel 48 Stunden.“

„Schilddrüsenerkrankungen sind sehr häufig, jeder dritte Erwachsene ist deutschlandweit davon betroffen“, berichtet Dietl, der Operationen an der Schilddrüse durchführt: Nur durch eine Operation könne eine stark vergrößerte Schilddrüse wirksam verkleinert werden, so Dietl: „Weitere Gründe für eine Operation sind so genannte kalte Knoten.“ In bis zu 5 Prozent kann in diesen kalten Knoten bereits Schilddrüsenkrebs vorliegen „Prinzipiell lassen sich Schilddrüsenerkrankungen gut und erfolgreich behandeln. Die enge Zusammenarbeit von Hausarzt, Nuklearmediziner und Chirurg ist erforderlich“, betonte Dietl.

Dr. Stefan Micus berichtete von Schilddrüsenerkrankungen aus seiner Sicht als Hausarzt: „Die Schilddrüse wird von der Hirnanhangdrüse reguliert und hat einen eigenen Regelkreis. Mit detaillierter Untersuchungen im Labor und durch eine Ultraschalluntersuchung sind Veränderungen der Schilddrüse frühzeitig feststellbar und gut therapierbar.“ Wichtig sei, dass der Patient bei subjektiven Veränderungen zügig zum Hausarzt gehe und diese Veränderungen schildere.

Die anschließende Diskussionsrunde zu den Vorträgen moderierte Dr. Marcus Rübsam, Chefarzt der Medizinischen Klinik II (Gastroenterologie/ Hepatologie) in Bad Driburg.

Die Besucher des Schilddrüsentags nutzten die Chance, sich orientierenden Ultraschalluntersuchungen zu unterziehen: Diese Untersuchungen wurden neben Mitarbeitern des Teams von Dr. Florian Dietl, vom Leitenden Oberarztes der Inneren Medizin Dr. Jörg Stachowitz und von den niedergelassenen Ärzten Svetlana Lauer, Dr. Matthias Kros und Dr. Burkhardt Koch durchgeführt.

Heilpraktiker Stiv Dudkin