Romanpräsentation: „Wolgakinder“ (Aufbau Verlag) mit der Autorin Gusel Jachina

  • Moderation: Mirko Schwanitz (Deutschlandradio)
  • 13. November, 19 Uhr
  • Im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte

Detmold. In der Weite der Steppe am Unterlauf der Wolga siedeln sich seit dem achtzehnten Jahrhundert Deutsche. 1916 führt Jakob Iwanowitsch Bach aus Gnadental ein einfaches Leben als Schulmeister, das geprägt ist von Rhythmen der Natur und schreibt Märchen, um dem sich ausbreitenden Schrecken des Stalinismus zu entfliehen. Diese Schauermärchen entfalten immer wieder eine prophetische Wirkung, sodass die Realität der Diktatur des Proletariats immer wieder über den eigenbrötlerischen Sonderling einbricht.

Ihren zweiten Roman Wolgakinder ließ die russische Bestsellerautorin Gusel Jachina an Ufern der Wolga, mitten im Mikrokosmos der Russlanddeutschen in der Zwischenkriegszeit entstehen. Wortgewaltig und mit einer ausgeprägten Leidenschaft für die deutsche Sprache und die deutsche Romantik schuf die studierte Germanistin ein epochales Werk über das Leben der Wolgadeutschen der früheren Sowjetunion und über die Mechanismen eines menschenverachtenden totalitären Systems. 2018 war Wolgakinder das am meisten verkaufte belletristische Buch in Russland. Der Roman wurde von Helmut Ettinger aus dem Russischen übersetzt und erschien im Sommer 2019 im Aufbau Verlag. Lesung und das Autorengespräch wird vom Literaturjournalisten Mirko Schwanitz moderiert.

Die Lesung ist ein Angebot des Kulturreferats für Russlanddeutsche und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

image001