Per Rad durch Tschechiens Weinregion

Tschechien. Mit seinen sanften grünen Hügeln, heißen Sommern sowie idyllischen mittelalterlichen Dörfern und Kleinstädten weckt das südliche Mähren Erinnerungen an die Toskana. Dort erstreckt sich Tschechiens größtes Weinbaugebiet. Um die Grenzregion zu Österreich und der Slowakei zu erkunden, bietet sich eine Tour mit dem Rad an. Allein die gut ein Dutzend Hauptrouten zwischen den Weinbergen summieren sich auf mehr als 1.200 Kilometer. Unterwegs bieten sich viele Gelegenheiten zum Einkehren. Im Sommer und Herbst locken zudem zahlreiche Musikfestivals sowie Weinfeste.

 Unterwegs zwischen Weinreben in Südmähren. Foto: CzechTourism/Petr Slavík


Unterwegs zwischen Weinreben in Südmähren. Foto: CzechTourism/Petr Slavík

Ein stilisierter Weinkeller symbolisiert die Wein-Radrouten, die durch Südmähren führen. Bei der Fahrt über Feldwege oder kleine asphaltierte Straßen sind die Reben mit ihren blauen oder weißen Trauben zum Greifen nah. Teilstücke der Routen führen über kleine Nebenstraßen, auf denen nur wenige Autos unterwegs sind. Schon 1999 hatte man damit begonnen, die ersten Routen auszuzeichnen. Mit der Zeit wuchs ein Netz, das heute rund 280 Weinbau-Dörfer umfasst. Zahlreiche zertifizierte Hotels und Pensionen, Café und Restaurants am Wegesrand tragen inzwischen ein grünes Schild mit der Aufschrift „Cyklisté vítáni“, das sie als fahrradfreundlich ausweist. 

Die „Mährische Weinroute“ bildet das Rückgrat des Radwegenetzes. Auf fast 300 Kilometer Länge verbindet sie die hübschen Kleinstädte Znojmo (Znajm) im Südwesten sowie Uherské Hradiště (Ungarisch Hradisch) im Südosten und führt durch alle vier Weinregionen in Südmähren. Ganz im Westen streift sie den 
Podyjí-Nationalpark am Flusslauf der Thaya.

Dort wo einst der Eiserne Vorhang Westen und Osten trennte, konnte sich über Jahrzehnte die Natur frei entfalten, so dass bis heute viele seltene Tier- und Pflanzenarten anzutreffen sind. Im Osten endet die Route an den Ausläufern der Weißen Karpaten (Bílé Karpaty). Die abwechslungsreiche Tour führt ohne große Steigungen vorbei an Sehenswürdigkeiten wie der Wassermühle von Slup (Zulb) aus der Zeit der Renaissance oder der barocken Burg Buchlov. Und natürlich dreht sich unterwegs alles um den Wein, ob auf dem berühmten Weinberg Šobes über der Thaya, im bemalten Weinkeller von Šatov (Schattau), im Weinbaumuseum von Hustopeče (Auspitz) oder bei den zahlreichen Winzern.

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