Paris Teil 1: Einmal Haute Couture Fernost, s’il vous plaît!

Unsere Lifestyle-Korrespondentin Dorothea Zaczynski berichtet über die Fashion & Kulturszene. Dieses Mal ging es nach Paris zur internationalen Haute-Couture-Woche. In einer dreiteiligen Paris-Reihe gibt es Einblicke in die Welt der Designer und neuesten Trends.

©AlexandreBoulaisParis (dz). Nach den terroristischen Anschlägen vor nunmehr drei Wochen hat sich die Stimmung in Paris oberflächlich beruhigt. Diesmal schaute die Welt auf die Haute-Couture-Woche, die vom 25. – 29. Januar in der französischen Hauptstadt stattfand. Neben den klassischen großen Häusern wie Dior und Chanel präsentierten auch namenhafte Designer aus Asien wie Laurence Xu und Busardi ihre neuen Kollektionen dem westlichen Publikum.

Chinesische Haute Couture – Laurence Xu

Der französische Modeverband „Chambre Syndicale de la Haute Couture“ veranstaltet zweimal im Jahr die Haute-Couture-Woche in Paris, in der ausgewählte Designer ihre handgearbeiteten und hochwertigen Kollektionen vorstellen. Der chinesische Couturier Laurence Xu hat sich in dem Kreise längst etabliert und brachte mit seinem Defilee am vergangenen Dienstag ein Stück seiner Heimat nach Frankreich: Verspielte florale Muster im traditionellen chinesischen Stil, kräftige Farben und fantasievolle Verzierungen auf den Roben ließen die Models in „Dunhuang“, der neuen Frühlings-/Sommer Kollektion 2015, wie Prinzessinnen des Fernostens wirken. Auffallend war die Betonung der Schultern und Hüfte dank großer V-Ausschnitte, Volants und Schleifen – die Weiblichkeit im Fokus.

Die Verbindung von chinesischer Tradition und dem Westen gelang auch durch die äußere Gestaltung der Schau: Ein prächtiger Hotelsaal im Renaissance-Stil als Setting, musikalisch inszeniert mit asiatischen Klängen. Ein voluminöses weißes Brautkleid rundete die Schau für das überwiegend asiatische Publikum ab, zu dem auch das chinesische Model Gan Lulu gehörte. Das nationale Fernsehen Chinas war zu diesem Anlass ebenfalls angereist.

‚Queen of the Birds‘ – Busardi

©AlexandreBoulaisDass es nicht immer eine aufwendig inszenierte Schau sein muss, hat das thailändische Prêt-à-Couture Label Busardi bewiesen: In einem nicht minder schönen Saal des zentral gelegenen Saint James Albany Hotels präsentierte Busardi Muntarbhorn zusammen mit ihrem Sohn Tuck geladenen Gästen „Air“, ihre neue Frühlings-/Sommer Kollektion 2015. Inspiriert von einem dreiwöchigen Aufenthalt in Südamerika soll die Kollektion die landschaftlichen Eindrücke der Reise widerspiegeln. Das filigrane Zusammenspiel von Stoffen wie Chiffon und Seide kombiniert mit Tüll und Organza verleiht den Kleidern luftige Leichtigkeit.

„Die Frau, die Busardi trägt, soll elegant und kraftvoll sein, eine ‚Queen of the birds‘, so die Designerin. Federn, handgearbeitete Applikationen und kristallener Silberschmuck verzieren die vorwiegend pastellfarbenen Kleider. Es ist ein harmonisches, durchdachtes Konzept von Busardi, die erst Architektur und Landschaft studierte bis sie von ihrer Mutter ‚Yoswadee‘ übernahm, Thailands ältestes Modehaus. „Mode und Architektur sind keine zwei getrennten Welten, sie werden beide von menschlichen Proportionen definiert.“ erklärt Busardi, die seit 2009 mit ihren eigenen Kollektionen an einer Brücke zwischen Haute Couture und Prêt-à-Porter baut.

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BU1: Zwei Models präsentieren die S/S Kollektion „Air“ von Busardi.

BU2: Die Frau als „Queen of the Birds“.

Alle Bilder ©AlexandreBoulais