Wissenschaftler in internationaler Netzwerkinitiative zur Erforschung von Spin-Eigenschaften

Paderborn. Kollaborationen sind neben Lehre und Forschung wichtige Formen von Wissensproduktion. Die Alexander von Humboldt-Stiftung greift diesen Gedanken auf und unterstützt innovative Netzwerkinitiativen zwischen etablierten und jungen Forschern. Kürzlich hat sie eine Gruppe aus internationalen Forschern für die Netzwerkinitiative „Emerging Spin Phenomena“ ausgezeichnet, zu der auch Paderborner Wissenschaftler gehören. Die Forscher beschäftigen sich hier mit sogenannten Spins. Ein Spin ist eine Quanteneigenschaft, die in vielen Atomen und deren Bestandteilen vorhanden ist. Wenn ein Teilchen einen Spin hat, ist damit auch ein winziges Magnetfeld verbunden. Das öffnet die Tür für viele neuartige Phänomene und deren technologische Anwendungen, zu denen u. a. die Magnetresonanztomographie, Quantencomputer und Datenspeicher zählen.

Sind nun Teil der Netzwerkinitiative, die sich mit Spin-Eigenschaften beschäftigt (v. l.): Dr. Hossam Elgabarty, Dr. Svetlana Pylaeva, PD Dr. Hans Egold und Prof. Dr. Thomas D. Kühne. Foto Karin Stolte

Sind nun Teil der Netzwerkinitiative, die sich mit Spin-Eigenschaften beschäftigt (v. l.): Dr. Hossam Elgabarty, Dr. Svetlana Pylaeva, PD Dr. Hans Egold und Prof. Dr. Thomas D. Kühne. Foto Karin Stolte

Das Netzwerk, dessen Laufzeit drei Jahre beträgt, bündelt Fachkenntnisse von Forschern aus der Spinwissenschaft, um Durchbrüche in verschiedenen neuartigen Anwendungen von Spineigenschaften in Physik, Chemie und Technik erzielen zu können. Darüber hinaus soll hiermit eine Plattform für wissenschaftliche Interaktionen, Konferenzen und Forschungsschulen geschaffen werden, um so eine nachhaltige Zusammenarbeit aufzubauen. Initiiert wurde diese Kooperation von Dr. Svetlana Pylaeva, Wissenschaftlerin in der von Dr. Hossam Elgabarty geleiteten Nachwuchsgruppe „Computational Condensed Phase Spectroscopy“ an der Universität Paderborn.

Neben der Stärkung der Verbindung zum Lehrstuhl für Theoretische Chemie von Prof. Dr. Thomas D. Kühne, der zurzeit einen Postdoktoranden der Stiftung beherbergt, sollen innerhalb dieser Kooperation neue Spin-Phänomene theoretisch untersucht werden. Dabei kommt dem kürzlich erworbenen NMR-Spektrometer (Nuclear magnetic resonance) des Fachbereichs Chemie eine zentrale Rolle zu, mit dem experimentelle Messungen vorgenommen werden sollen. Kühne, Pylaeva und Elgabarty werden Anfang 2021 eine der Forschungsschulen zur Computersimulation von Spin-Hyperpolarisation an der Universität Paderborn organisieren.

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