Öffentliche Donnerstagsführung im Mindener Museum

Minden Museumszeile

Minden. Wer mehr über die Bau- und Wohnkultur in der Zeit zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg erfahren möchte, erhält am kommenden Donnerstag, 03.03.2016 um 17 Uhr während einer öffentlichen Führung Gelegenheit dazu. Beleuchtet wird hierbei der im 16. und 17. Jh. entlang der Weser das Bild vieler Städte prägende Baustil der Weserrenaissance. Die Museumszeile in der Oberen Altstadt ist mit ihren sechs Bürgerhäusern aus der Zeit der Weserrenaissance eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Das Haus Ritterstraße Nr. 23 mit seinem zweigeschossigen Standerker zeigt einen Fries mit den sechs Tugenden Geduld, Nächstenliebe, Glaube, Hoffnung, Tapferkeit und Mäßigkeit. Während der Sanierung 2011 wurden im Raum hinter dem Standerker uRosettenornament aus Modelstucknter einer Zwischendecke kostbare Stuck-Ornamente entdeckt. Sie belegen den Reichtum der Hausbesitzer. Solche Stuckdecken sind sehr selten in Westfalen und ihre zahlreichen noch erhaltenen Ornamente weisen eine hervorragende Qualität aus. Darüber hinaus liegt die kulturhistorische Bedeutung des Fundes darin begründet, dass sie Auskunft über den frühen Wissenstransfer in der Region gibt. Die Dekorationstechnik des Modelstucks beherrschten nur spezialisierte Handwerker, die mit ihren Modeln von Ort zu Ort zogen und ihre Dienste anboten.

Und schließlich geht es in der Führung um einen Schatz, der 2008 in der benachbarten Brüderstraße gefunden wurde: 37 seltene Goldgulden aus dem 15. und 16. Jh. Während dieser Entdeckungstour der besonderen Art werden Fragen rund um diesen seltenen Schatz, die Geschichte des Hauses 23 und die Geschichten der Menschen, die darin lebten und arbeiteten beantwortet. Für Erwachsene beträgt der Eintritt 5,- € inkl. Führungsgebühr.

Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen.

Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de

Bildtext: Tugendfries an Fassade des Standerkers Ritterstraße 23 und Rosettenornament aus Modelstuck

Foto: ©Mindener Museum