NRW-Heimatministerium fördert Sanierung der historischen Fahrleitung mit 93.180 Euro

NRW-Heimatministerium fördert Sanierung der historischen Fahrleitung mit 93.180 Euro – Landeseisenbahn Lippe koordiniert die Arbeiten

Extertal-Bösingfeld, Nordlippe. Seit 1927 rollt der elektrische Gütertriebwagen 22 – heute bezeichnet als E-Lok 22 – bereits durch das Extertal. Und das, obwohl der Güterverkehr bereits 2001 eingestellt und seitdem Kupferdiebe mehrfach die Fahrleitung gestohlen haben. Der Verein Landeseisenbahn Lippe (LEL) kümmert sich engagiert um diese technischen Denkmäler im Extertal und wird hierbei nun finanziell unterstützt.

Die Sanierung der Fahrleitung kann beginnen. VBE-Geschäftsführer Sven Oehlmann (v.l.), VBE-Werkstattleiter Adrian Fahrenkamp, Andreas Tappe von der Bezirksregierung Detmold und LEL-Projektkoordinator Raphael Kahlert. Foto: Landeseisenbahn Lippe e.V.

Die Sanierung der Fahrleitung kann beginnen. VBE-Geschäftsführer Sven Oehlmann (v.l.), VBE-Werkstattleiter Adrian Fahrenkamp, Andreas Tappe von der Bezirksregierung Detmold und LEL-Projektkoordinator Raphael Kahlert. Foto: Landeseisenbahn Lippe e.V.

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen fördert den Erhalt der 92-jährigen Fahrleitungsanlage über das Programm „Verkehrshistorische Kulturgüter“ mit insgesamt 93.180 Euro. „Wir werden 40 Masten an der Strecke im eingebauten Zustand von Fachfirmen sanieren lassen“, freut sich der zuständige Projektkoordinator Raphael Kahlert der LEL über den positiven Bescheid aus Düsseldorf.

Weitere 15 Masten werden komplett ausgetauscht. Außerdem muss der Verein seinen Eigenanteil erbringen. „Wir gehen von gut 1000 ehrenamtlichen Stunden für die Restauration der bestehenden Anlage bis Alverdissen aus. Dazu zählen das Vormontieren der Halterungen und Drahtklemmen in der Werkstatt, das Entrosten und Neulackieren der Isolatoren. Das Erstellen von Stahlkörben zur Verschraubung der Masten und letztlich die Montagearbeiten mit dem vereinseigenen Turmtriebwagen auf der Strecke“, weiß Raphael Kahlert zu berichten, der seit 11 Jahren im Verein aktiv ist.

Denkmal mit nationaler Bedeutung: Der Verein hat im Frühjahr eine umfangreiche Bewerbung an das NRW-Heimatministerium geschickt. Den Förderbescheid hat Andreas Tappe, bei der Bezirksregierung Detmold zuständig für Denkmalangelegenheiten, überreicht. Tappe informierte sich vor Ort über die anstehenden Arbeiten und lobte den Tatendrang der Eisenbahnfreunde: „Jung und Alt arbeiten hier gemeinsam an einem Denkmal mit nationaler Bedeutung, dessen Nutzung durch die Landesförderung nun auch zukünftigen Generationen ermöglicht wird.“

Verkehrsbetriebe Extertal unterstützen Ehrenamtler: Seit 2006 ist die LEL gemäß Kooperationsvertrag für die Streckenunterhaltung der Extertalbahn zuständig. Die Verkehrsbetriebe Extertal (VBE) als Eigentümer der Infrastruktur unterstützen das Projekt. „Wir freuen uns, das die LEL mit ihrem unermüdlichen Einsatz zum Erhalt der Nordlippischen Eisenbahnstrecken beiträgt. Die Förderung ist eine weiterer Beweis für die gute Arbeit des Vereins“, erklärt VBE-Geschäftsführer Sven Oehlmann, der mit seinem Werkstattteam den Ehrenamtlern mit Rat und Tat zur Verfügung steht.

Elektrifizierung bis Barntrup soll folgen: Wenn dann im nächsten Jahr die Anlage bis Alverdissen soweit instandgesetzt ist, soll nach über 15 Jahren Brache die Elektrifizierung der Strecke Alverdissen – Barntrup folgen. „Da wird dann nochmal ein zweiter Förderantrag folgen“, kündigt Raphael Kahlert an, der als Dualer Student der Elektrotechnik an der TH OWL in Lemgo studiert. Zum 100. Geburtstag der Eröffnung der Extertalbahn und des Gütertriebwagens 22 am 08.06.2027 soll die „alte Dame“ – so nennen die Vereinsmitglieder die E-Lok 22 – wieder bis Barntrup fahren können.

Anzeige-Stiv-Dudkin-e1518564159120