Notunterkünfte sind keine Wohnräume

Bielefeld. Die Bielefelder Verwaltung teilt mit, dass „trotz (…) diverser Schlafangebote für Wohnungslose (…) in Bielefelder Notunterkünften noch immer Betten frei“ sind. Zudem habe man die geltende Höchstverweildauer von maximal drei Übernachtungstagen in den Notfallunterkünften während der derzeitigen Kälteperiode ausgesetzt.
„Es ist gut, dass die Stadt ausreichend vorübergehende Schlafplätze für wohnungslose Menschen und Familien zur Verfügung stellt. Aber auch sie brauchen festen Wohnraum zum Leben!“, fordert Friedrich Straetmanns, Bundestagsabgeordneter der Fraktion DIE LINKE und Sprecher in Bielefeld. „Aus langjähriger Erfahrung als Sozialrichter weiß ich genau, dass kein Mensch freiwillig auf der Straße landet und es erst recht niemanden gibt, der auf ein Zuhause verzichtet. Dass es in unserer Gesellschaft, auch in Bielefeld, nachweislich Menschen und ganze Familien gibt, die mit der Gewissheit leben, dass sie spätestens nach drei Tagen erneut einen Schlafplatz suchen müssen, ist ein Skandal. Ich appelliere erneut an die Stadt, dringend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, damit Notunterkünfte tatsächlich in Notlagen Verwendung finden, nicht aber zu Alltagslösungen werden müssen.“