Flusslauf, Artenvielfalt, Natur- und Freizeitwert sind jetzt eindrucksvoll in einem Bildband dokumentiert, der nicht nur dem Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen, Bernd Winkler, ein „Herzensanliegen“ ist. „Alles im Fluss“ ist nun zu seinem Abschied in den Ruhestand erschienen, und somit ist das Buch auch Bilanz eines wichtigen Teils seiner Arbeit.
Der Titel „Alles im Fluss“ ist Programm. Auf gut 100 Seiten präsentiert sich die Dalke in ihrer bilderreichen Vielfalt aus unterschiedlichen Perspektiven, mit Details am Wegesrand und Impressionen aus der Geschichte. Es ist die markante Bildsprache des Gütersloher Fotografen Detlef Güthenke, die das Blättern im Buch zum Erlebnis macht und die Gestaltung des Gütersloher Grafikers Eckard Klessmann, der die Struktur des Bildbands prägt.
Ergänzt wird der visuelle Eindruck durch kurze einordnende Texte von Susanne Zimmermann, einer Einführung von Bernd Winkler und einem Vorwort von Bürgermeister Henning Schulz. Dabei bildet die Leistung des groß angelegten Renaturierungsprojektes zwar einen Schwerpunkt, doch das Buch zeigt deutlich mehr: Historische Bilder stehen den Güthenke-Impressionen gegenüber und geben einen Eindruck von der Bedeutung, die die Dalke im Lauf der Jahrhunderte für Dorf, Stadt und Stadtentwicklung hatte. Ein Exkurs über all die Mühlen, die an der gut 23 Kilometer langen Strecke zwischen Sennestadt (Quelle) und Pavenstädt (Mündung in die Ems) liegen und lagen, gibt einen Eindruck über die wirtschaftliche Relevanz dieses Nebenflusses. So gesehen ist „Alles im Fluss“ Lesestoff, der nicht nur bei Güterslohern, für die die Dalke eine große Selbstverständlichkeit ist, zu Aha-Erlebnissen führt. Die Älteren werden sich erinnern an die Zeit der Flurbereinigungen in den Sechziger und Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als die Dalke in ein kanalartiges Korsett gepresst wurde.
Begründung war damals der Hochwasserschutz – nicht zuletzt vor dem Hintergrund von Überschwemmungsereignissen, die bis in die Innenstadt reichten. Der Preis solcher Maßnahmen, die nicht nur in Gütersloh stattfanden, war der Charakterverlust des jeweiligen Gewässers – inklusive negativer Folgen für Flora und Fauna. Mitte der Neunziger Jahre besann man sich wieder auf die Qualität eines natürlichen Flussverlaufs, so auch mit Blick auf die Dalke.