Mit kleinen Beträgen Gutes tun

Mitarbeiter von Klinikum und Stadtverwaltung spenden Restcents für die Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh
2019_07_04_Spende Restcent

Jeder Cent hilft (v.l.): Marco Beuermann von der Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh nahm von Manfred Bartsch (Personalratsvorsitzender Stadt Gütersloh), Astrid Gröne (Personalratsbüro der Stadtverwaltung) und Adelheid Brown (Betriebsratsvorsitzende Klinikum Gütersloh) den Spendenscheck entgegen.

 
Gütersloh . Manchmal macht auch Kleines einen großen Unterschied: Bereits seit vielen Jahren verzichten viele Mitarbeiter des Klinikum Gütersloh und der Stadt Gütersloh bei ihrer monatlichen Gehaltsabrechnung freiwillig auf die Auszahlung der Netto-Cent-Beträge. „Restcent“  nennt sich die Initiative, bei der jeden Monat pro Mitarbeiter zwischen einem und maximal 99 Cent für einen guten Zweck gesammelt wird. Auch in diesem Jahr ist auf diese Weise wieder eine Spende in Höhe von 2.000 Euro für die Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh zusammengekommen. Bereits seit 2001 gibt es die Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh. Mehr als 40 Ehrenamtliche haben es sich hier zur Aufgabe gemacht, Menschen in Notsituationen mit „Erster Hilfe für die Seele“ zu unterstützen, so Sprecher Marco Beuermann: „Wir begleiten Angehörige, aber auch Helfer und Einsatzkräfte nach einem besonders schwerwiegenden und unerwarteten Ereignis, das das Leben der Menschen von einem Moment zum anderen komplett verändert.“ Betreut werden beispielsweise Angehörige von vermissten oder tödlich verunglückten Personen, Verletzte bei Unfällen oder Bränden sowie Opfer oder Zeugen von Straftaten.
 
An jedem Tag im Jahr stehen jeweils zwei Personen für 24 Stunden auf Abruf für die psychosoziale Notfallversorgung bereit. „Unser Job ist es dann, die Trauernden zu unterstützen, Fragen zu beantworten und psychosoziale Begleitung anzubieten, wenn die Arbeit von Polizei und Rettungsdienst beendet ist. Insgesamt haben wir etwa 70 bis 75 Einsätze pro Jahr.“ Marco Beuermann und seine Kollegen arbeiten ehrenamtlich. Die Kosten für Fahrten, Telefon und Ausrüstung, aber auch für die Qualifizierung und Weiterbildung der Freiwilligen übernimmt die Notfallseelsorge, die sich aus Spenden finanziert. „Dank der Spende der Restcents können wir den Ehrenamtlichen nun weitere Ausbildungsangebote ermöglichen“, so Beuermann. Adelheid Brown (Betriebsratsvorsitzende Klinikum Gütersloh) und Manfred Bartsch (Personalratsvorsitzender Stadt Gütersloh) freuen sich, dass die Notfallseelsorge erneut mit einer Spende aus Stadtverwaltung und Klinikum bedacht werden konnte: „Es ist schön, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für dieses Projekt engagieren und einen Teil ihres Gehalts spenden. Die Aktion zeigt, dass man gemeinsam und mit geringen Mitteln etwas Großes schaffen kann.“
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