Mit dem Malstift gegen die geraubte Kindheit

Büren. Im Bürener Stadtmarketing ist bis zum 13. März die Ausstellung „Mit dem Malstift gegen die geraubte Kindheit: SchülerInnen aus der Türkei über Früh- und Zwangsverheiratung“ zu sehen. Auf 21 Exponaten zeigen die Gewinnerbilder von Malwettbewerben in der Türkei die gefühlte Lebenssituation von Menschen, die viel zu früh und gegen ihren Willen verheiratet werden. Bilder die aufrütteln und dazu beitragen sollen, das Thema nicht aus den Augen zu verlieren.

PM-Zwangsverheiratung-final

: Irmgard Kurek, Ratsfrau, Eva Bambeck, Gleichstellungsbeauftragte, und Bürgermeister der Stadt Büren Burkhard Schwuchow.

Bürgermeister der Stadt Büren Burkhard Schwuchow fand zur Eröffnung bewegende Worte: „Gerade durften sie noch Kind sein und gingen zur Schule und im nächsten Moment sollen sie die perfekte Rolle einer Braut und Ehefrau spielen. Dies hat zur Folge, dass den Mädchen die Chance auf Bildung genommen wird und ein eigenständiges, freies Leben nicht mehr möglich ist.“

Weltweit wird alle zwei Sekunden eine junge Frauen oder Mädchen vor dem Erwachsenwerden in die Ehe gezwungen, sehr häufig mit einem deutlich älteren Mann. Das sind 15 Mio. Mädchen pro Jahr. In Ost- und Südostanatolien liegt der Anteil an Frühverheirateten bei 42%. Frühe Schwangerschaften führen zu hohen körperlichen und seelischen gesundheitlichen Risiken bei Mutter und Kind. 

Zwangsverheiratung ist eine Menschenrechtsverletzung. „Sie kommt weltweit in allen Religionen und auch in allen Schichten vor – leider auch zunehmend in Deutschland,“ so die Initiatorin Eva Bambeck. „Wir müssen sensibel und wachsam sein, um dieser Form von Missbrauch keinen Boden zu bieten.“

Die Ausstellung ist eine Aktion von „Terre des Femmes“ und wurde von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Eva Bambeck, nach Büren geholt. Sie ist zu den regulären Öffnungszeiten (Mo-Do 8:30-12:00 und 14:00-16:00, Fr 8:30-12:00 Uhr) im Bürener Stadtmarketing zu sehen.

Heilpraktiker Stiv Dudkin