Mehr als ein Job – Arbeit in der Wasserwirtschaft

prw294_WasserprobeBielefeld. Der diesjährige Weltwassertag am 22. März 2016, den es seit 1993 gibt, steht unter dem Motto „Wasser und Arbeitsplätze“. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen damit die Wasserwirtschaft und ihre facettenreichen Arbeitsplätze. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Bielefeld sorgen in sechs technischen Berufen dafür, dass täglich mehr als 350.000 Menschen in Bielefeld und Umgebung mit frischem Trinkwasser versorgt werden.

Diese Aufgabe erfüllen Gas- und Wasserinstallateure, Industriemechaniker, Fernwirktechniker, Elektriker, Leitstellenmitarbeiter und Anlagenmechaniker. Für bestimmte Tätigkeiten sind Zusatzqualifikationen nötig, die im Rahmen von Weiterbildungen erworben werden können. Die Stadtwerke Bielefeld bilden selbst Industriemechanikerinnen und -mechaniker, Elektronikerinnen und Elektroniker für Betriebstechnik und Anlagenmechanikerinnen und –mechaniker aus.

„In der Wasserversorgung zu arbeiten heißt, die Versorgung mit unserem wichtigsten Lebensmittel sicherzustellen – Trinkwasser“, erklärt Harald Necke von den Stadtwerken Bielefeld. 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr liefern die Stadtwerke Bielefeld Trinkwasser, das direkt aus der Leitung genutzt werden kann. Damit das Trinkwasser vom Brunnen bis zum Hausanschluss gelangt, ist ein zuverlässiges, sicheres System von Wassergewinnungs-, Wasserspeicher- und Wasserverteilungsanlagen nötig. „Die Überwachung, Wartung und Reparatur dieser Anlagen erledigen zuverlässige qualifizierte Beschäftigte in vielfältigen Berufsfeldern“, so Necke.

Ein Mitarbeiter in der Wasserversorgung ist Wolfgang Hoffmann. Der 49-jährige Gas- und Wasserinstallateur kontrolliert die Wassergewinnungsanlagen im Nordbereich auf ordnungsgemäße Funktion. Außerdem entnimmt er Wasserproben und wartet und repariert technische Komponenten. Zu seinem Aufgabengebiet gehört auch die Führung von Gruppen in den Wassergewinnungsanlagen und die Pflege- und Instandhaltung der Außenanlagen.

Auch Ralf Birkholz (49 Jahre) unterstützt den Bereich. Er ist gelernter Maschinenschlosser und fertigt und repariert vielfältige Bauteile. Auch er entnimmt Wasserproben und erfasst und prüft Messwerte und Zählerstände. Außerdem wartet und repariert er Kompressoren, Gebläse und Pumpen. Beide Mitarbeiter sind regelmäßig nach Feierabend und am Wochenende im Rahmen der Rufbereitschaft erreichbar.

Hintergrundinformationen

Im Jahr 2015 betrug der Wasserabsatz – ausschließlich Grundwasser – rund 17,3 Millionen Kubikmeter. Etwa 50 Prozent des benötigten Wassers wird aus oberflächennahen Brunnen gefördert, die 20 bis 50 Meter tief in die Erde reichen. Zirka 5 Prozent stammen aus Festgestein des Teutoburger Waldes aus rund 100 Metern Tiefe. Die restlichen 45 Prozent stammen aus bis zu 630 Metern Tiefe.

Die Senne ist das Hauptgewinnungsgebiet für das Bielefelder Trinkwasser. Hier werden insgesamt 14 Wasserwerke betrieben. Neben der Senne ergänzt ein Wasserwerk im Teutoburger Wald die örtliche Wasserversorgung. Die 15 Wasserwerke verfügen über 154 Brunnen. Diese decken etwa 97 Prozent des Bielefelder Bedarfs ab. Die restliche Menge wird von anderen Unternehmen bezogen.

Das Bielefelder Trinkwasser steht nicht nur rund um die Uhr zur Verfügung, es erfüllt auch alle Anforderungen, die an ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel zu stellen sind. Regelmäßige Wasserproben an allen Stationen des Netzes – vom Brunnen bis zum Hausanschluss – stellen sicher, dass die hohen Anforderungen der Trinkwasserverordnung eingehalten werden. Die Qualität des Trinkwassers wird mit jährlich mehr als 1.500 Proben und 12.500 Analysewerten

umfassend von unabhängigen Instituten kontrolliert – weit mehr als vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Alle Messergebnisse gehen vierteljährlich an die zuständigen Gesundheitsämter als Aufsichtsbehörden. Auch vor Ort – in den Wasserwerken, den Wasserbehältern usw. – machen sich die Behörden regelmäßig ein Bild vom einwandfreien Zustand der Bielefelder Wasserversorgung.

Das Grundwasser, das die Stadtwerke Bielefeld fördern, ist von so hoher Qualität, dass es nur an wenigen Stellen aufbereitet werden muss, bevor es durch das rund 1.564 Kilometer lange Verteilungsnetz zu den Kunden gelangt. Lediglich an den Wasserwerken im Sprungbachtal (Dalbke), in Stukenbrock Senne nahe dem Safaripark und Ummeln gibt es solche Anlagen.

Die Kunden bekommen das hochwertige Lebensmittel Trinkwasser, das, wie der Name schon sagt, jederzeit als erfrischendes Getränk dienen kann, zu einem unschlagbar günstigen Preis: 1.000 Liter kosten (brutto) 1,85 Euro. Für die kleinste Münze, das Centstück, gibt es also schon fünf Liter frei Haus geliefert.

Bildunterzeile: Die Stadtwerke-Mitarbeiter Ralf Birkholz (links) und Wolfgang Hoffmann (rechts) entnehmen routinemäßig eine Wasserprobe im Wasserwerk 2.

Foto: Yvonne Liebold