Matinee „Sehnsuchtsort Natur – Der Landschaftsmaler Wilhelm Bode“

Lemgo. Die Genauigkeit, mit der er die Natur festhielt, raubt Kunsthistorikern fast den Atem. Die Rede ist von keinem Geringeren als dem deutschen Landschaftsmaler Wilhelm Bode. Ihm zu Ehren veranstaltet das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake am Sonntag, 10. Februar, um 11.30 Uhr eine Matinee und stellt der Öffentlichkeit erstmals 17 Bleistiftzeichnungen, eine Ölskizze und zwei Ölgemälde vor. Freunde des Museums und weitere Interessierte sind herzlich willkommen. Um Voranmeldung unter info@museum-schloss-brake.de“ info@museum-schloss-brake.de wird gebeten. Der Eintritt zur Matinee ist frei.

Matinee „Sehnsuchtsort – Der Landschaftsmaler Wilhelm Bode“

Matinee „Sehnsuchtsort – Der Landschaftsmaler Wilhelm Bode“

Wilhelm Bode wurde 1830 in Hamburg geboren und zum Lithographen ausgebildet. 1855 wandte er sich in Wien der Landschaftsmalerei zu. Bevor er seinen endgültigen Wohnsitz in Düsseldorf einnahm, hatte er acht Jahre in München gelebt. Wilhelm Bode starb 1893.

Besonders faszinierend sind die Bleichstiftzeichnungen des Landschaftsmalers. „Man muss schon mit der Lupe die feinen Äste und Blättchen betrachten, um bestätigt zu wissen, was man vermutet: Alle Details sind bis ins Kleinste gezeichnet, keine großflächigen Schraffuren, sondern Punkt an Punkt, Strich an Strich“, schwärmt die Museumsdirektorin Dr. Vera Lüpkes. Gleiches gelte auch für die Architektur auf den Blättern „Schloss Tirol“ oder „Dorf in Tirol“.

Bisher ruhten die Kunstwerke von Wilhelm Bode gut verpackt in einer Sammelmappe im Wohnzimmerschrank der Lemgoer Eheleute Dr. Peter und Margret Hoffmann. Doch wie sind sie eigentlich an die Kunstschätze gelangt? Ausschlaggebend war Johann Josten (1905-1993), praktischer Arzt und Geburtshelfer in Lemgo. Er praktizierte in der Mittelstraße, ab 1952 im Rampendal. Und Doktor Josten behandelte auch Menschen, die sich in Zeiten ohne Krankenversicherung  keine ärztliche Behandlung leisten konnten. Es kam vor, dass sich der Genesende mit Naturalien bei ihm für die erfolgreiche Behandlung bedankte. Hin und wieder erhielt er auch das eine oder andere grafische Blatt, da man wusste, dass er sich für Kunst interessiert. Im Zuge der Erbfolge wurde nach dem Tod von Johann Josten seine Tochter Margret rechtmäßige Besitzerin der Sammelmappe. Zusammen mit ihrem Mann Peter hat sie 2016 beschlossen, die grafischen Blätter der Öffentlichkeit zu übereignen. Seitdem befinden sie sich im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake und werden nun bis zum 27. Mai ausgestellt.

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