Manege frei für den Zirkus des Horrors

Der OWL-Freizeitcheck begibt sich in das gruselige Abenteuer

Bielefeld. Wenn wir an Zirkus denken, so denken wir doch eher an ein fröhliches Familienerlebnis mit wagemutigen Artisten in bunten Kostümen und wilden Raubkatzen, die durch brennende Reifen springen, als an einen Ort, in dem wir das Fürchten gelehrt bekommen. Doch genau dieser Masche bedient sich der Zirkus des Horros. Hier treten schaurig geschminkte und düster verkleidete Gestalten auf und bieten ihren Zuschauern eine Darbietung der anderen Art. Ob und wie dieses Konzept aufgeht davon wollte sich der OWL-Freizeitcheck selbst überzeugen und trat ein in den Ort des Horros.

zirkus-des-horros-2Angsteinflößend geht es schon vor Beginn der Show los. So muss sich der Zuschauer seinen Weg in das Zirkuszelt durch ein dunkles Grusellabyrinth bahnen. Dabei wird er von unheimlich gekleideten Gestalten, die wie aus dem nichts kommen, immer wieder erschreckt und gegruselt. Hat man sich dann endlich den Weg durch das Labyrinth gekämpft, erreicht man mit Gänsehaut ein großes Foyer. Hier kann sich der Zuschauer Essen und Getränke für die Vorstellung kaufen. Jedoch wurden Speis und Trank optisch der Kulisse des Zirkus angepasst. So gibt es hier unter anderem Popcorn mit Blut (roter Zuckerguss) oder blubbernde Tränke (sprudelnde Bowle) zu kaufen. Ein sehr cooles Gimmick! Hat man sich für einen Vorstellungssnack entschieden, so führen einem Mönche in „Kerzenlicht“ zur Manege und helfen dabei den Sitzplatz zu finden. Nun heißt es warten…

Doch dann ist es endlich soweit: Die Show beginnt! Nebel wird versprüht und „NOSFERATU – Der Herrscher der dunklen Welt“ kommt wie durch Zauberhand aus dem Nichts auf die Bühne. Er nimmt die typische Rolle eines Zirkusdirektors ein und begrüßt das Publikum zur schaurigen Show. Er wünscht allen Anwesenden ein schreckliches Erlebnis und verschwindet dann genauso magisch wieder, wie er gekommen ist.

Nun beginnt der eigentliche Teil der Show. Die Artisten treten auf und liefernden Zuschauern eine atemberaubende Performance ab. Hierbei wird der Fokus meistens allerdings eher auf das Können und Talent der Artisten gesetzt. Wirklich gruselig, bis auf die Garderobe oder die Schminke der Künstler, sind die Auftritte eher nicht. Eine wahrliche Verschnaufpause für alle, denen das Herz bereits am Eingang des Zirkus in die Hose gerutscht ist. Die Darbietungen der Artisten sind sehr breit gefächert. So gibt es neben Duo „DARK BLOOD“, zwei Seilkünstlern, oder der Künstlerin „CAMILLA“, welche das Publikum mit ihren brennenden Hula-Hoop-Reifen in den Bann zieht, auch den Clown „MALEFICUS“. Dieser begeistert die Anwesenden mit seiner makabren Art und seinem Humor für Erwachsene. Aber vorsicht! Der Clown treibt gerne Schabernack mit den Zuschauern und holt diese gerne zu sich auf die Bühne. Über zwei Stunden lang geht die neue Show des Zirkus, welche den Namen „Inquisition“ trägt. Die Vorführung war zu keiner Minute langweilig und hat immer gut unterhalten. Viel zu schnell musste man den Zirkus wieder verlassen.

zirkus-des-horros-3Das Konzept des Horror-Zirkus als Gegensatz zum Familienzirkus scheint aufzugehen. Nur einen Tag nach der Primäre, waren die 1.400 Plätze am Rande der Manege gut besetzt, nur wenige Plätze blieben leer. Und auch das Feedback stimmt: Im Gästebuch auf der Internetseite des „Zirkus des Horrors“ berichten Zuschauer von tollen Erlebnissen und sind positiv überrascht von der Umsetzung des Konzepts.

Wer sich selbst ein Bild vom Zirkus machen will, der hat noch bis zum 17. September die Gelegenheit.

Wann?: Täglich um 19:30

Wo?: Auf dem Festplatz am Gleisdreieck in Bielefeld

Weitere Infos rund um den Kartenvorverkauf und die Tickets gibt es unter: http://zirkusdeshorrors.de/zdh/tour-tickets/gastspiel-in-bielefeld/

Fotos: © Benjamin Elbracht