LWL zeichnet bürgerschaftliches Engagement aus

Preise für Ehrenamtliche in den Bereichen Soziales, Kultur, Jugend und Psychiatrie / Verleihung wird wegen Corona-Pandemie verschoben

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) zeichnet vier Bürgervereine und Gruppen mit den LWL-Preisen 2020 aus. Die Auszeichnungen verleiht der LWL alle zwei Jahre für besonderes bürgerschaftliches Engagement. Wann LWL-Direktor Matthias Löb und Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, die mit jeweils 2.000 Euro dotierten Preise überreichen, steht noch nicht fest, da der LWL die Verleihung aufgrund der Corona bedingten Einschränkungen verschieben musste.

Der LWL-Sozialpreis ging dieses Jahr an das Gast-Haus Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V. in Dortmund. Es kooperiert auch mit Schulen und Einrichtungen der Bildung. (Foto: Mielek)

Der LWL-Sozialpreis ging dieses Jahr an das Gast-Haus Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V. in Dortmund. Es kooperiert auch mit Schulen und Einrichtungen der Bildung.
(Foto: Mielek)

Den LWL-Sozialpreis erhält das Gast-Haus Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V. in Dortmund. Der Kulturpreis geht an den Freundeskreis Kunsthaus Alte Mühle in Schmallenberg (Hochsauerlandkreis). Der Psychiatriepreis wird in diesem Jahr an den Verein Arbeit und Beschäftigung für psychisch Behinderte Marsberg e.V. (Hochsauerlandkreis) vergeben. Mit dem Jugendpreis zeichnet der LWL das Jugendparlament der Stadt Gütersloh aus.

Seit 25 Jahren setzt sich das Gast-Haus Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V. in Dortmund für Obdachlose, Wohnungslose und Menschen an der Armutsgrenze ein. Die Begegnungsstätte bietet verschiedene Hilfs- und Beratungsangebote, wie Tagesaufenthalte, Essensausgaben, Waschgelegenheiten, medizinische Betreuung, aber auch Kulturabende. Um auch Jugendliche für diese Art von gemeinnütziger Arbeit zu sensibilisieren, kooperiert der Verein mit Schulen und Einrichtungen im Bereich Bildung und bietet Schulpraktika an. Heute engagieren sich über 250 ehrenamtliche Mitarbeiter in dem Verein. „Bei der Arbeit so dicht an den hilfebedürftigen Menschen gehört großes Engagement, Menschenfreundlichkeit und Verlässlichkeit dazu“, lobt Matthias Löb den Einsatz der Ehrenamtlichen. Mit seiner Arbeit zeige der Verein, dass jeder Mensch einen Platz in der Gesellschaft habe und entsprechende Wertschätzung erfahren sollte, so Löb.

Der LWL-Kulturpreis ging an den Freundeskreis Kunsthaus Alte Mühle in

Den Psychiatriepreis erhielt der Verein "Arbeit und Beschäftigung für psychisch Behinderte Marsberg e.V.". Hier zu sehen ist der Vorstand des Vereins: Zweiter Vorsitzender Björn Obersdorf (v.l.n.r.), Geschäftsführer Markus Ramspott, Schriftführer Christian Krohn, erster Vorsitzender Ulrich Gerlach und Kassiererin Susann Schirmann. (Foto: Jürgen Bienia)

Der LWL-Kulturpreis ging dieses Jahr an den Freundeskreis Kunsthaus Alte Mühle in Schmallenberg. Die dort eingerichtete Jugendkunstschule bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich auf Kunst einzulassen. Auf dem Bild zu sehen sind die JKS-Leiterin Beate Herrmann, der Künstler Gordon Brown, die Kunsterzieherin der Realschule Schmallenberg Frau Vitten und Schülerinnen und Schüler der Realschule in Aktion. (Foto: Christiane Kellersmann)

Schmallenberg (Hochsauerlandkreis). Seit 2005 macht sich der Verein unter der Einrichtung einer Jugendkunstschule dafür stark, Kinder und Jugendliche an kultureller Bildung teilhaben zu lassen. Dabei spielt das Alter und die Herkunft der Kinder genauso wenig eine Rolle wie künstlerische Vorkenntnisse oder mögliche Handicaps. Ein etwa 300 Quadratmeter großes Atelier bietet den jungen Menschen Erlebnisräume, in denen sie wertfrei, selbstbestimmt und kreativ arbeiten können. Dieter Gebhard: „Die Jugendkunstschule und die facettenreiche kulturpädagogische Arbeit des Vereins orientiert sich in besonderer Weise an den individuellen künstlerischen Potenzialen von Kindern und Jugendlichen. Junge Menschen werden über vielfältige Angebote und Workshops an einer künstlerischen Gemeinschaft beteiligt, deren Auseinandersetzung mit Kultur angeregt und ihr Interesse an dem so notwendigen interkulturellen Austausch gestärkt. Somit wird die Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert und im Sinne umfassender Inklusion und Integration in der Gesellschaft vorgelebt.“

Den Psychiatriepreis erhielt der Verein "Arbeit und Beschäftigung für psychisch Behinderte Marsberg e.V.". Hier zu sehen ist der Vorstand des Vereins: Zweiter Vorsitzender Björn Obersdorf (v.l.n.r.), Geschäftsführer Markus Ramspott, Schriftführer Christian Krohn, erster Vorsitzender Ulrich Gerlach und Kassiererin Susann Schirmann. (Foto: Jürgen Bienia)

Den Psychiatriepreis erhielt der Verein „Arbeit und Beschäftigung für psychisch Behinderte Marsberg e.V.“. Hier zu sehen ist der Vorstand des Vereins: Zweiter Vorsitzender Björn Obersdorf (v.l.n.r.), Geschäftsführer Markus Ramspott, Schriftführer Christian Krohn, erster Vorsitzender Ulrich Gerlach und Kassiererin Susann Schirmann.
(Foto: Jürgen Bienia)

Der Verein Arbeit und Beschäftigung für psychisch Behinderte Marsberg e.V. in Marsberg (Hochsauerlandkreis) erhält in diesem Jahr den Psychiatriepreis. Seit 1988 setzt sich der Verein dafür ein, Menschen mit Behinderungen in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu vermitteln. Sowohl in der Verpackungs- als auch in der Kleinteilmontage-Industrie haben sie die Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt eigenständig zu verdienen. „Dank des kontinuierlichen Einsatzes des Vereins ist es vielen Menschen mit Behinderungen möglich, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu sein. Somit sendet der Verein einen wichtigen Impuls in die Region für mehr gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung“, sagt Löb.

Das Jugendparlament der Stadt Gütersloh erhält den LWL-Jugendpreis. Als „Sprachrohr“ für die Kinder und Jugendlichen aus dem gesamten Gütersloher Stadtgebiet setzen sich die jungen Menschen im Rahmen von Wochenend-Seminaren dafür ein, andere Jugendliche über die Themen Rassismus und Diskriminierung im Alltag zu informieren. Weitere Projekte des Jugendparlaments sind Protestaktionen und eine Baumpflanzung. Damit wollen die Jugendlichen ein Zeichen für den Umweltschutz und gegen den Klimawandel setzen. Ein drittes wichtiges Thema sind die anstehenden Kommunalwahlen im September 2020. Die Jugendlichen wollen möglichst viele andere junge Menschen über die Wahlen informieren und motivieren, wählen zu gehen. „Das außergewöhnliche Engagement der jungen Akteure des Gütersloher Jugendparlaments veranschaulicht einmal mehr, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche an kommunalen Entscheidungswegen, Prozessen und Entwicklungen zu beteiligen. Die Initiativen und Projekte dieses Jugendgremiums haben Vorbildcharakter für andere Jugendgruppen, selbst aktiv zu werden und die eigene Kommune jugendpolitisch zu gestalten und verändern zu wollen“, lobt Dieter Gebhard die Preisträger und Preisträgerinnen.

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