Lesestoff für einen langen Winter

Gütersloh. Ruckzuck waren die Regale voll: Keine zwei Minuten dauerte es, bis auch der 4. „Offene Bücherschrank“ in Gütersloh Lesestoff mindestens für den ganzen Winter enthielt. Er steht im Ortsteil Avenwedde-Bahnhof zwischen Kreisverkehr und Elli-Getränkemarkt und wurde jetzt (6.11.2017) im Rahmen einer kleinen Veranstaltung seiner Bestimmung übergeben. Mit von der Partie: der „Vater“ und Designer der Offenen Bücherschränke, Hans-Jürgen Greve.

Paten, Spender, Nutzer, Gäste: Der vierte Gütersloher „Offene Bücherschrank“ in Avenwedde kommt bei allen gut an.

Paten, Spender, Nutzer, Gäste: Der vierte Gütersloher „Offene Bücherschrank“ in Avenwedde kommt bei allen gut an.

Er konnte berichten, dass inzwischen über 360 dieser frei zugänglichen Leseangebote in deutschen Städten ihren Platz haben. In Gütersloh stehen sie außer am Standort Avenwedde-Bahnhof noch in Isselhorst, in Blankenhagen und an der Strengerstraße in unmittelbarer Nähe des Rathauses. Nicht nur dort kann man beobachten, dass sie rege genutzt werden: von Lesenden ebenso wie von „Lieferanten“, die in ihren heimischen Regalen Platz schaffen, denn „Geben und Nehmen“ ist hier das Grundprinzip. Auch die erste „Füllung“ am neuen Standort präsentiert die ganze Bandbreite des Gedruckten – von der Adenauer-Biografie bis zum Bilderbuch, für das – ganz altersgemäß – die unteren Regale vorgesehen sind.

Die Kinder aus der 4a der Grundschule Avenwedde-Bahnhof jedenfalls nutzten gleich beim Einräumen die Gelegenheit zum Stöbern. Alina Luft, Neela Schmitz, Elissa Hassan, Jaro Wolf, Alexandra Retslav, Nikita Töws, Nuyan Kinik, Fabian Uhr, Noah Agyarey und Denny Schlecht sorgten außerdem für ein kleines Rahmenprogramm, denn sie hatten mit verteilten Rollen die Gedichte über den Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland und die „Apfelkantate“ als kleine literarische Einstimmung einstudiert. Dazu gab es als „Catering“ Apfel- und Birnenstückchen für die zahlreichen Gäste. Zu ihnen gehörten auch die „Paten“, die in Zukunft dafür sorgen werden, dass Ordnung im „offenen Schrank“ herrscht. Für sie sprach Wolfgang Stitz vom Team des Avenwedder Bahnhofs und punktete mit einer Überraschung: Am Schrank wird eine Bank aufgestellt. Wer will, kann also gleich vor Ort mit dem Lesen beginnen.

Joachim Martensmeier, Bildungsdezernent der Stadt Gütersloh, dankte Barbara Kutscher, die das Projekt „Offener Bücherschrank“ seitens des Unternehmens Bertelsmann koordinierte, für die großzügige Spende. Er erinnerte daran, dass die vier „Offenen Bücherschränke“ Teil der „Initiative Lesespaß“ sind. Bertelsmann hatte sie aus Anlass des 175-jährigen Unternehmensbestehens ins Leben gerufen. Der offene Bücherschrank in Avenwedde-Bahnhof bildet nun den Abschluss des Projekts, einen Abschluss mit nachhaltiger Wirkung.