Kleiner Schnitt, große Wirkung

Klinikum Gütersloh Vorreiter in der Region bei minimalinvasiver Hüftchirurgie nach der AMIS-Methode

Gütersloh. Der künstliche Gelenkersatz des Hüftgelenkes ist der häufigste orthopädisch-chirurgische Eingriff weltweit. Auch in Deutschland werden pro Jahr mehr als 200.000 Hüftgelenke durch Prothesen ersetzt. Doch wer eine neue Hüfte bekommen hat, braucht oft Wochen und Monate, um wieder auf die Beine zu kommen und Kraft und Beweglichkeit wieder aufzubauen. Im Endoprothetikzentrum im Klinikum Gütersloh werden Hüftimplantate mit einem innovativen minimal-invasiven Verfahren eingesetzt, das Muskeln und Nerven schont und so eine schnellere Regeneration nach der Operation ermöglicht. Das Team um Zentrumsleiter Dr. Frank Hellwich ist bei dieser sogenannten AMIS-Methode Vorreiter in der Region.

Das Endoprothetikzentrum am Klinikum Gütersloh operiert künstliche Hüftgelenke, wie hier im Bild zu sehen, über den Anterioren Minimal Invasiven Zugang (AMIS). Dies hat für die Patienten viele Vorteile, weiß Dr. Frank Hellwich (links).

Das Endoprothetikzentrum am Klinikum Gütersloh operiert künstliche Hüftgelenke, wie hier im Bild zu sehen, über den Anterioren Minimal Invasiven Zugang (AMIS). Dies hat für die Patienten viele Vorteile, weiß Dr. Frank Hellwich (links).

Bei AMIS („Anterior Minimal Invasive Surgery“) nutzen die Mediziner nicht, wie sonst bei hüftgelenksersetzenden Operationen üblich, den hinteren oder seitlichen Zugang zum Hüftgelenk, sondern den vorderen. Dabei werden die darüber liegenden Muskeln, Sehnen und Nerven nicht durchtrennt, um Zugang zur Hüfte zu erhalten, sondern zur Seite geschoben, so dass bei der Operation die natürliche Lücke zwischen zwei Muskeln auf der Vorderseite der Leiste genutzt werden kann. „Die AMIS-Methode führt deshalb zu einem deutlich kleineren Trauma und zu einer verringerten Belastung des Körpers durch die Operation. Dies hat viele Vorteile: Die Patienten haben geringere postoperative Schmerzen, können ihr Hüftgelenk schneller wieder bewegen und sind früher ohne Gehhilfen wieder mobil.“ Im Gegensatz zu anderen Operationstechniken genügt bei AMIS außerdem ein kleiner Schnitt, so dass eine kleinere OP-Narbe zurückbleibt. Auch der Krankenhausaufenthalt ist kürzer als bei anderen Methoden. 

Das Endoprothetikzentrum am Klinikum Gütersloh operiert seit 2008 den künstlichen Hüftgelenkersatz nach der AMIS-Methode. Die Operateure des Zentrums verfügen damit über langjährige Erfahrung mit dem Verfahren, die Dr. Frank Hellwich gemeinsam mit Kollegen erst kürzlich bei einem OP-Kurs für Orthopäden und Unfallchirurgen in Essen an Ärzte aus ganz Deutschland weitergegeben hat. „Im Rahmen solcher Kurse unterrichten wir Kollegen, die diese Verfahren neu erlernen möchten. Das Interesse an diesen Kursen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Erfahrene Operateure sind deshalb begehrte Referenten und Praxisanleiter, um diese spezielle Technik einer immer größeren Anzahl von Patienten in Deutschland zugänglich zu machen“, erklärt Dr. Frank Hellwich. In der näheren Umgebung ist das Klinikum Gütersloh das einzige Krankenhaus, das bei Hüftoperationen auf die AMIS-Methode setzt. „Damit hat das Endoprothetikzentrum am Klinikum Gütersloh ein Alleinstellungsmerkmal in der Versorgung mit künstlichen Hüftgelenken, von dem unsere Patienten sehr profitieren“, unterstreicht der Zentrumsleiter.