Innovationen bei der Behandlung von Arteriosklerose

Sind Gefäße rund um das Herz oder in der Peripherie des Körpers, zum Beispiel in den Beinen, verstopft, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Darüber tauschten sich die Chefärzte Dr. Matthias Mende (l.) und Dr. Eckhard Sorges und ihre Teams bei einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung aus.

Sind Gefäße rund um das Herz oder in der Peripherie des Körpers, zum Beispiel in den Beinen, verstopft, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Darüber tauschten sich die Chefärzte Dr. Matthias Mende (l.) und Dr. Eckhard Sorges und ihre Teams bei einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung aus.

Höxter. Jeder dritte Mensch in Deutschland über 40 Jahren leidet unter Arteriosklerose: eine schleichende, gefährliche Erkrankung, die mit der Verstopfung lebenswichtiger Arterien einhergehen kann. Dann gelangt das Blut nicht mehr in alle Körperteile. Arteriosklerose kann beispielsweise einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall verursachen.

Fachärzte der Medizinischen Klinik I (Kardiologie/ Angiologie) und der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie des Klinikum Weser-Egge, beide am Standort Höxter, bildeten sich gemeinsam fort und tauschten sich über neueste Behandlungsmethoden aus.

„Uns geht es vor allem um einen Überblick über die aktuellen Möglichkeiten der interventionellen Behandlung, denn minimalinvasive Therapie entwickeln sich laufend weiter und eröffnen dem Patienten schonende Therapien mit guten und nachhaltig wirksame Erfolgsaussichten“, so Dr. Eckhard Sorges, Chefarzt der Medizinischen Klinik I. Hierzu zählen Innovationen in der endovaskulären Behandlung der Hauptschlagader, der Becken- u. Beinarterien, Weiterentwicklungen beim minimal-invasiven Klappenersatz der Aortenklappe und der Mitralklappe, und Interventionen an den Koronararterien oder in der Elektrophysiologie.

Dr. Matthias Mende, Chefarzt der Klink für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, erörterte im Rahmen der Fortbildung folgende Fragen: Wie geht es weiter mit den selbstauflösenden Stents, was leisten medikamentenbeschichtete Ballons in den peripheren Gefäßen, welche Möglichkeiten bestehen, wenn langstreckige Gefäßverschlüsse wiedereröffnet werden? „Das spielt beispielsweise bei der Behandlung des diabetischer Fußes eine wichtige Rolle“, so Dr. Mende.

Stellt der Gefäßspezialist fest, dass der Blutfluss gestört ist und eine medikamentöse Therapie nicht hilft, geht er in einem ersten Schritt mit einem Katheter von der Leiste aus bis zur verengten Stelle, gegebenenfalls weitet er diese mit einem Ballon oder schält das Gefäß von innen aus. Ein Drahtgeflecht (Stent), das ebenfalls über den Katheter eingeführt wird, stabilisiert die verengte Arterienwand und gibt gegebenenfalls spezielle Medikamente direkt an die Gefäßwand frei. Gelingt diese Methode aufgrund einer zu starken Verkalkung oder zu langstreckiger Verschlüsse nicht, legt der Operateur einen Bypass: Er überbrückt die verengte Stelle mit einer körpereigenen Vene oder einer synthetischen Bypass-Prothese.