IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2017: Wirtschaft im Kreis Gütersloh läuft und läuft und läuft

Kreis Gütersloh. Die Konjunktur im Kreis Gütersloh kennt seit einigen Umfragen nur eine Richtung: nach oben. Zu diesem Ergebnis kommt die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) in ihrer Herbstkonjunkturumfrage, an der sich 386 Unternehmen mit 47.643 Beschäftigten aus Industrie, Handel und Dienstleistungen beteiligten. „Die Wirtschaft auch im Kreis Gütersloh läuft und läuft und läuft. Die Zufriedenheit mit der momentanen Geschäftslage ist nochmals gestiegen und auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate bleiben stabil“, erklärte IHK-Vizepräsident Dr. Markus Miele heute (28.09.2017) bei der Vorstellung der Ergebnisse. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der die Einschätzungen der momentanen Lage und die Zukunftserwartungen gleichermaßen berücksichtigt, ist gegenüber dem Frühjahr nochmals gestiegen.

Für alle Branchen im Kreis Gütersloh stieg er von 132 auf 139 Punkte an, wobei die 100er-Linie für eine ausgeglichene Stimmung stehe. Dazu beigetragen habe insbesondere die Industrie mit einer Steigerung von 130 auf 143 Punkte. Im Handel ist der Indexwert ebenfalls nach oben gegangen, von 141 auf 149 Punkte, bei den Dienstleistern ist der Wert allerdings von 136 auf 120 Punkte gesunken. 82 Prozent der befragten Industriebetriebe bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“, lediglich drei Prozent bewerten sie als „schlecht“. Auch die Erwartungen sind positiv, Immerhin 17 Prozent (Frühjahr: 18 Prozent) der Unternehmen gehen von einer Verbesserung der Geschäftslage aus, lediglich drei Prozent von einer Verschlechterung der Lage (Frühjahr: 14 Prozent). Dr. Miele: „Unter den Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung hat der Fachkräftemangel mit den größten Sprung gemacht. Aktuell halten 49 Prozent der Unternehmen den Fachkräftemangel für ein Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Im Frühjahr waren dies 21 Prozent und im Herbst 2015 „nur“ 16 Prozent. Die Unternehmen haben zunehmend Probleme, Stellen richtig zu besetzen und müssen sogar in Einzelfällen zusätzliche Aufträge mangels Personal ablehnen.“

Ebenfalls auf hohem Niveau blieben die Einschätzungen zu den Risiken der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (51 Prozent) und der Arbeitskosten (60 Prozent). Risiko Nr. 1 seien mit 76 Prozent Nennungen die Rohstoff-preise. „Trotz aller Risiken denken viele Betriebe nicht nur über Personaleinstellungen nach, sondern wollen auch in den kommenden 12 Monaten ihre Investitionen steigern“, betonte der IHK-Vizepräsident. Nach Angaben von IHK-Geschäftsführer Dr. Christoph von der Heiden bleibt der Kreis Gütersloh das industrielle Schwergewicht in Ostwestfalen: Die Gesamtumsätze des Verarbeitenden Gewerbes sind von Januar bis einschließlich Juli 2017 im Kreis im Vorjahresvergleich um 7,5 Prozent auf knapp 10,9 Milliarden Euro gestiegen. Dabei seien die Inlands- und Auslandsumsätze gleichermaßen gewachsen, um 7,4 Prozent auf gut 6,3 Milliarden Euro (Inland) und um 7,7 Prozent auf gut 4,5 Milliarden Euro (Ausland). Die Exportquote für den Kreis betrage aktuell 41,6 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten sei auf einen erneuten Rekordstand gestiegen. Demnach seien zum 31. Dezember 2016 im Kreis 169.660 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen, 3,4 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.