Hochlandrinder im Doberg

Bünde. 13 junge Hochlandrinder weiden nun im Bünder Doberg und sie sind eine wahre Augenweide. Die zotteligen Galloway-Rinder sind alle im vergangenen Jahr geboren. Ihre Rasse gilt als besonders robust, eigentlich können sie das ganze Jahr über draußen sein, am Doberg leben sie allerdings nur von April bis Oktober. Auf einer knapp 2 Hektar großen umzäunten Grünlandfläche weidet die Hochlandrinderherde nördlich des Kalkofens. Auch Ziegen und Schafe sollen noch an den Steilwänden hin zu kommen. 

Hochlandrinder im Doberg. Foto: Stadt Bünde

Hochlandrinder im Doberg. Foto: Stadt Bünde

Die Beweidungspläne wurden im vergangenen Jahr mit der Bezirksregierung Detmold als Eigentümerin der Flächen, mit der Stadt Bünde, der Biologischen Station Ravensberg und dem Paläontologischen Arbeitskreis abgestimmt. Möglich wurde dies durch einen neuen Bewirtschafter, der auch an einer anderen Stelle auf einer privaten Grünlandfläche im Doberg hält. 

Die Tiere können eins besonders gut: Sie knabbern neue Bäume und Sträucher ab und helfen so, die Grünlandfläche zu erhalten. Und auch für die Tierwelt ist die Beweidung eine gute Sache, denn dort, wo Rinder weiden, gibt es auch mehr Insekten. Die noch relativ artenarme Grünlandfläche soll durch die Beweidung bereichert und ausgemagert werden. Der Kreis Herford erwartet, dass sich deshalb auch wieder Arten ausbreiten, wie sie am Doberg nur noch selten vorkommen. Um die Beweidung naturschutzgerecht zu steuern, wird die Bewirtschaftung vegetationskundlich begleitet. 

Der Doberg ist ein Naturschutzgebiet und weit über die Grenzen des Kreises Herford als bedeutende geologische und paläontologische Fläche bekannt. Das Naturschutzgebiet Doberg ist durch ein eng verzahntes Nebeneinander verschiedener Lebensräume gekennzeichnet, von Glatthaferwiesen, Hangschuttkegeln und Steilwänden bis hin zu unterschiedlich alten Laubwaldbeständen. Besonders der zentrale Bereich der ehemaligen Mergelkuhlen mit seinen Steilwänden, blütenreichen Magerrasen und Grünlandbereichen steht im Fokus der jetzt anstehenden Maßnahmen. Ein wesentliches Ziel ist es, zu verhindern, dass die Steilwände verbuschen und zuwachsen. 

2017 ist ein Maßnahmenkonzept für das Naturschutzgebiet im Auftrag des Kreises Herford entwickelt worden, um die unterschiedlichen Anforderungen des Naturschutzes, der Geologie und Paläontologie sinnvoll zu koordinieren.
Ein Maßnahmenschwerpunkt ist dabei der Kampf gegen die Verbuschung. Aus Sicht des Naturschutzes können dadurch die wertvollen Freiflächen erhalten und die Schönheit des Bodendenkmals bewahrt bleiben. Jedes Jahr werden von der Biologischen Station und von beauftragten Firmen mit viel Engagement Gehölzflächen zurückgedrängt. Neben dem Freischneiden und der Mahd der Hänge im zentralen Bereich ist vorgesehen, Ziegen, Schafe und/oder Rinder auf den Magergrünlandfläche weiden zu lassen. Dadurch können auch auf lange Sicht die Ziele des Maßnahmenkonzeptes nachhaltig gesichert werden. 

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