Frühjahrsversammlung des Schwarzwaldringes-Lippe-Weser

Lemgo. Frühjahrsversammlung des Schwarzwildringes Lippe-Weser am 20. April 2015 im Gasthaus Hartmann in Lemgo-Matorf. Über 140 Jäger und Landwirte konnten die Sprecher des Schwarzwildringes zu der Frühjahrsversammlung in Matorf begrüßen. Nach der Begrüßung durch Frank Homuth, Landesverband Lippe, präsentierte Andreas Hankemeier, stellvertretender Hegeringleiter Kalletal, die Ergebnisse und Erfahrung des ersten Jagdjahres. Im Schwarzwildring Lippe-Weser haben sich ca. 80 Reviere in den Kreisen Lippe, Herford, Minden-Lübbecke und Schaumburg auf einer Fläche von über 20.000 ha zusammengetan, um revierübergreifend das Schwarzwild zu hegen und effektiv zu bejagen. Die Beteiligung ist freiwillig.

Mit den Erfolgen des ersten Jahres sind sowohl die Sprecher als auch die teilnehmenden Jäger sehr zufrieden. So wurden neun größere revierübergreifende Drückjagden durchgeführt und dabei mehr als 220 Stück Schwarzwild erlegt. Für das kommende Jahr  werden wieder solche Jagden geplant. Jedoch sollen die Jagdtermine diesmal früher, also schon für Anfang November festgesetzt werden, damit Ausweichtermine festgelegt werden können, falls eine Jagd wegen schlechten Wetters abgesagt werden muss.

Um weitere Informationen über die Biologie und das Verhalten des Schwarzwildes zu vermitteln, hatte der Schwarzwildring den erfahrenen Schwarzwildexperten Norbert Happ, der von 1966 bis 2003 Leiter der Försterei Schönwaldhaus im staatlichen  Forstamt Bonn- Kottenforst-Ville als Referenten eingeladen. In seinem Vortag „Hege und Bejagung des Schwarzwildes“  machte der führende deutsche Schwarzwildexperte deutlich, dass nur durch eine intensive Bejagung der Frischlinge die Schwarzwildpopulation reguliert werden kann. 75% der jährlichen Strecke muss deshalb aus Frischlingen, also Wildschweinen im 1. Lebensjahr, die im Herbst zwischen 25 und 50 kg wiegen, bestehen.

Er ging besonders auf die Biologie der Sauen ein. Für vernünftige Sozialstrukturen und verträgliche Vermehrungsraten werden ältere Bachen und Keiler benötigt. Diese sind deshalb zu schonen und nur bei der Einzeljagd zu einem geringen Anteil zu erlegen. Die führende Bache ist als Leitbache einer Schwarzwildrotte, also des Familienverbandes unersetzlich. Nur mit dem richtigen Umgang mit diesen „Erfahrungsträgern“ lassen sich Rottenverbände lenken und Wildschäden vermeiden. Norbert Happ wünschte dem Schwarzwildring weiterhin viel Erfolg und trotz der durch die Novellierung des Jagdgesetzes drohenden Änderungen und damit verbundenen Schwierigkeiten viel Freude mit dem Schwarzwild und dessen Bejagung.