Fit werden für eine Ausbildung und den Schulabschluss nachholen

OWL. Asylbewerber und Geduldete in Lippe – was machen die beruflich eigentlich gerade?! – Eine Frage, die die Öffentlichkeit verständlicher Weise beschäftigt. Antworten hierauf haben die Projektverantwortlichen von „18/25“, einem Modellprojekt für Flüchtlinge der Detmolder Arbeitsagentur, das in 2016 an den Start ging. Inzwischen hat ein Jahrgang das Programm absolviert. Ende August dieses Jahres starteten 28 Asylbewerber und Geduldete ihr Qualifizierungsangebot an den Standorten Lemgo und Detmold beim Träger SBH West. In Zusammenarbeit mit den Berufskollegs Felix-Fechenbach in Detmold und Lüttfeld-Kolleg in Lemgo ist es das erklärte Ziel, die jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren fit zu machen für eine Ausbildung. Gleichzeitig sollen die Teilnehmer Gelegenheit dazu haben, ihren Hauptschulabschluss nachzuholen. Denn, wir wissen es alle, Sprachkenntnisse, Schulabschlüsse und ein beruflicher Einstieg sind die besten Grundlagen für Integration!

Teilnehmer des Modellprojekts „18/25“ in der Holzwerkstatt – junge Geflüchtete orientieren sich beruflich

Teilnehmer des Modellprojekts „18/25“ in der Holzwerkstatt – junge Geflüchtete orientieren sich beruflich

Zahra Bayati und Nasirahmad Ghadiry sind aktuelle Projektteilnehmer in Detmold und berichteten jüngst im Rahmen eines Pressegesprächs über ihre ersten Erfahrungen mit dem deutschen Schul- und Berufssystem.

Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Detmold, ist von dem Modellprojekt überzeugt, ebenso wie Schulleiter Manfred Kreisel (Lüttfeld) und Klaus Seifert (Abteilungsleiter Ausbildungsvorbereitung Felix-Fechenbach). Kreisel betont: „Die Kombination aus Theorie und Praxis, sprich Schule und zwölfwöchiges Praktikum, ist ideal. Die Teilnehmer, die sehr eng betreut werden, haben eine klare Perspektive – Schulabschluss und Ausbildungssuche -, so dass die Motivation entsprechend hoch ist.“ Das kann auch Julia Oberwinter, Standortkoordinatorin Lippe von SBH West, bestätigen. Die Schüler sind dreimal die Woche beim Träger und zweimal die Woche bei den entsprechenden Berufskollegs, die in unterschiedliche Gewerke einführen. In Detmold ist es der Bereich Holz sowie Hotel und Gaststätten; in Lemgo Metall und Maler.

Ibrahima Sory Camara aus Guinea war im vergangenen Jahr Projektteilnehmer. Inzwischen ist er in einer Einstiegsqualifizierung (Langzeitpraktikum) bei einem Lipper Unternehmen beschäftigt. Das klar umrissene Ziel: 2018 eine Ausbildung im Bereich Lager und Logistik zu beginnen. Von den insgesamt 36 Teilnehmern des ersten Projektdurchlaufes 2016/2017 sind nur fünf Kandidaten ohne Anschluss geblieben. 28 Teilnehmer sind unmittelbar in eine Einstiegsqualifizierung, in Ausbildung oder Arbeit gegangen.