Filzkurs bei Gütersloher Osterferienspielen

aLeni (4)Gütersloh. Bunte Märchenwolle, warmes Seifenwasser und ein Handtuch ist alles, was sechs Mädchen brauchen, um kleine Kunstwerke herzustellen. Im ausgebuchten Filzkurs von Sabine Maesse, der zum 40. Jubiläum der Osterferienspiele erstmals angeboten wird, schaffen sie bunte Blüten und kleine Behälter.

„Mir gefällt besonders, dass man kreativ sein kann“, sagt die elfjährige Amelie. Sie umfilzt einen Tennisball, der anschließend wieder entfernt wird. So entsteht eine hohle Filzkugel, die das Mädchen dann als Behälter nutzen kann. „Es wird ein Puppenkopf. Die Haare werden eine andere Farbe haben und außerdem klebe ich noch Wackelaugen auf“, sagt Amelie.

Die Arbeitsschritte beim Filzen erklärt Kursleiterin Sabine Maesse: Zunächst wird die Wolle in kleine Stücke gerissen, dann mit warmer Seifenlaufe eingestrichen, gerieben und gedrückt, bis sie sich verfilzt und fest wird. Der zweite Schritt ist das „Walken“ des Filzes, also das Rollen in einem Handtuch. Das sei wichtig, weil sich die Härchen der Wolle verhaken und sich der Filz so verbindet. Nach dem Arbeitsschritt sollte sich keine Faser mehr abziehen lassen. Anschließend wird das Kunstwerk ausgewaschen, damit die Seife es nicht gelb verfärbt. „Gerade für Kinder ist es toll, weil man schnell Ergebnisse sieht“, sagt Sabine Maesse.

Sophie (7), Leni (9), Lisa (9) und Selma (10) filzen eine Blüte. Dafür fertigen sie zunächst bunte Filzkugeln mit unterschiedlichen Farbschichten. „Der Anfang ist schwer, aber dann wird es einfacher“, erklärt Lisa. Nach dem Walken schneidet die Kursleiterin dann mit einem Teppichmesser ein Kreuz in die Kugel, damit diese sich wie eine Blüte aufklappt. „Ich finde es toll, dass man eine Form machen kann“, sagt Selma, die ihre Blüte noch mit einer Murmel verschönert. „Das Walken ist ganz schön anstrengend“, sind sich die Mädchen einig. Aber es hat sich gelohnt und die Ergebnisse können sich sehen lassen: Es entstehen Blüten mit kunterbunten Farbschichten und runde Behälter.

„Die Zeit war etwas knapp“, bilanziert Sabine Maesse. Das Filzen von kleinen Figuren, Stifthüllen und sogar Portemonnaies koste mehr Zeit. Weil der Kurs nur zwei Stunden dauert, hatte die Kursleiterin eigentlich vor, mit den Kindern nur kleine Sachen zu machen. „Aber die Mädchen wollten etwas Größeres herstellen und dabei sind echte Kunstwerke in tollen Farben entstanden“, lobt Sabine Maesse.

Foto: Leni, 9 Jahre alt. (c) Stadt Gütersloh