Eine kleine Zucht, die Freude macht

 Frauke Hille begleitet im Fachbereich Umweltschutz die Schmetterlingszucht: Die Puppen hängen am Netz und brauchen eine bis mehrere Wochen, bis die Hülle gesprengt wird und der Distelfalter in sein kurzes Leben fliegt

Frauke Hille begleitet im Fachbereich Umweltschutz die Schmetterlingszucht: Die Puppen hängen am Netz und brauchen eine bis mehrere Wochen, bis die Hülle gesprengt wird und der Distelfalter in sein kurzes Leben fliegt

Gütersloh. Frauke Hille ist jetzt auch Züchterin. Die 19-Jährige, die im Fachbereich Umweltschutz der Stadt Gütersloh ihren Bundesfreiwilligendienst macht, ist jetzt neben diversen Artenschutzprojekten, der Abfallberatung und der Kontrolle von Nisthilfen auch mit der Aufzucht von Distelfaltern betraut.  „Im Garten sieht man zwar die Schmetterlinge, man sieht aber darüber hinweg, wie sie entstehen“, sagt Frauke Hille. Das ist bei dem Zucht-Set anders. Damit kann man Schritt für Schritt die Entwicklung der Falter verfolgen. Nachdem die Eier des Distelfaltes auf eine Nährlösung gesetzt werden, schlüpft die Larve, die eine wurmartige Erscheinungsform aufweist und sich schließlich einen ruhigen Ort sucht, um das Puppenstadium zu durchlaufen, das ein bis mehrere Wochen dauern kann. Bis der Schmettling die Hülle sprengt und in sein kurzes Leben fliegt.

Im Fachbereich Umweltschutz funktioniert das. „Unser Experiment ist eine Begleitzucht“, sagt Umweltberaterin Beate Gahlmann. In den nächsten Tagen wird diese Distelfalter- Aufzucht in 20 Gütersloher Grundschulen durchgeführt. „So können die Schulkinder die Entwicklung von der Raupe zum Schmetterling hautnah erfahren“, ergänzt Gisela Kuhlmann. Hohe Ansprüche haben diese Falter nicht. Sie leben vorzugsweise in trockenem Gelände, das mit vielen Disteln bewachsen ist, finden sich aber auch in offenen, blumenreichen Gegenden. Der Distelfalter mag – wie der Name bereits sagt – vor allem Disteln, aber auch Rotklee, Schmetterlingsflieder und Flockenblume. Die Raupen hingegen mögen Große Brennnessel, Klette oder auch Huflattich und Wasserdost.

Für die Nahrung der Schmetterlinge kann jeder etwas in seinem Garten tun. Ein Tütchen mit einer Blühmischung für Schmetterlinge hält die Umweltberatung in der Siegfriedstraße 30 für jeden bereit, der seine Blumenrabatte bereichern will. Die mehrjährige Samenmischung erreicht eine Höhe von bis zu 140 Zentimetern und kann ab sofort bis Ende Juni ausgesät werden. Dann allerdings ist etwas Geduld gefragt. Die ersten Keimlinge erscheinen nach zwei bis drei Wochen.

Fragen zu den Schulprojekten beantwortet die Umweltberatung der Stadt Gütersloh unter der Telefonnummer 05241 822088 oder per E-Mail an beate.gahlmann@guetersloh.de oder gisela.kuhlmann@guetersloh.de