Ein Leben nach der Vierzig

Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter: Jahresempfang setzt sich kritisch mit dem Stand der Digitalisierung auseinander. Goldene Juniorennadel für Christian Horlitz. 

Paderborn. Einen Jahresempfang voller Highlights feierten nun die Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter im Rathaus der Stadt Paderborn. Im Mittelpunkt stand neben den Gastrednern und der Verleihung der goldenen Juniorennadel besonders das 25-jährige Jubiläum des Wirtschaftsclubs.

Geehrt: Christian Horlitz (2.v.r.) wurde aus den Händen von Jeannine Budelmann (r.) mit der goldenen Juniorennadel ausgezeichnet. WJ-Geschäftsführer Daniel Beermann (Mitte) hielt die Laudatio. Zu den Gratulanten gehörte, neben Heike Horlitz (2.v.l.), auch der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter, Christian Hake. Foto: Julika Kleibohm

Geehrt: Christian Horlitz (2.v.r.) wurde aus den Händen von Jeannine Budelmann (r.) mit der goldenen Juniorennadel ausgezeichnet. WJ-Geschäftsführer Daniel Beermann (Mitte) hielt die Laudatio. Zu den Gratulanten gehörte, neben Heike Horlitz (2.v.l.), auch der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter, Christian Hake. Foto: Julika Kleibohm

„Mit dem Wirtschaftsclub haben wir ein Modell, um das uns viele Juniorenkreise in Deutschland beneiden“, freute sich Christian Hake, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren PB+HX. Im Club blieben dem Netzwerk auch die Unternehmer und Führungskräfte erhalten, die mit dem Erreichen des vierzigsten Lebensjahres bei den Junioren ausscheiden. „Neben der finanziellen Unterstützung durch den Wirtschaftsclub schätzen wir auch das Know-how und die langjährigen Freundschaften.“ Glückwünsche zu der engen Zusammenarbeit zwischen Junioren und Club sprach auch die neue WJ-Landesvorsitzende von NRW, Jeannine Budelmann, aus. Sie berichtete, dass der Landesvorstand derzeit über die internen Netzwerke auf Kreis-, Landes-, Bundes- und internationaler Ebene hinaus, das Gespräch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen suche.

„Dort wollen wir vor allem um Verständnis für wirtschaftlich Themen werben.“ Allen Wirtschaftsjunioren in Paderborn und Höxter bot der Vorsitzende des Wirtschaftsclubs, Thomas Sprehe, ein Leben nach dem vierzigsten Geburtstag an. „Wir möchten auch in Zukunft gemeinsam mit euch handeln und arbeiten.“ Als Wirtschaftsclub-Mitglied könne jeder im Herzen ein Wirtschaftsjunior bleiben, so, wie es auch bei Paderborns Bürgermeister Michael Dreier der Fall ist. „Das ist heute für mich ein bewegender Moment, denn die Zeit als Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren gehörte zu den prägendsten Zeiten meines Lebens. Ich bin heute nicht nur Gastgeber, sondern ein ganz enger Freund“, betonte Dreier. 

Einen Blick in die Zukunft warf im Anschluss Festredner Christoph Plass. Der Geschäftsführer der Bürener Unity AG ist WJ-Senator und Wirtschaftsclub-Mitglied. Er stellte den Zuhörern seine Überlegungen zur Führung im digitalen Wandel vor. „Die Digitalisierung kommt so oder so. Die Frage ist nur, wie wir sie gestalten“. Meinte Plass, um davor zu warnen, dass die Digitalisierung ohne Treiber zurückbleiben würde. „In Paderborn hat Bürgermeister Dreier sie zur Chefsache gemacht. Die Stadt ist auf dem Weg zur Modellstadt mit digitalem Ökosystem“, lobte Plass. Bei der Digitalisierung gehe es im Wesentlichen um zwei Bereiche. Einerseits Prozesse durch neue Technologien effizienter zu gestalten, andererseits darum, aus den gewonnenen Daten neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Plass kritisierte gleichzeitig, dass die Digitalisierung in Deutschland nur langsam vorangehe und von Bedenkenträgern geprägt sei. „Uns geht es zu gut. In den baltischen Staaten oder den USA ist der Leidensdruck für digitale Innovationen deutlich höher als in Deutschland. „Wir müssen verstehen, dass es in Zukunft nicht mehr nur um Produkte und ihre Herstellung geht, sondern um neue datengetriebene Geschäftsmodelle“, forderte Plass. 

Nicht nur das Bestehende müsse optimiert, sondern auch Neues erfunden werden. „Die deutsche Ingenieursdenke ist vergleichbar mit der Juristendenke“, befand Plass. Hier brauche man Sicherheit und müsse alles erklären, in Silicon Valley eben nicht. „Wir müssen mutiger abwägen, wo wir wirklich Sicherheit brauchen und wo wir aktiv gestalten wollen. An dieser Stelle seien die Wirtschaftsjunioren gefordert. „Digitalisierung hat auch mit Haltung zu tun. Hier sind die Juniorenwerte, wie ehrbares Unternehmertum oder die Vereinbarkeit von Beruf Familie, gefragt.“

Eine besondere Ehrung wurde dann noch Christian Horlitz zuteil. Der ehemalige Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter wurde für seine Verdienste aus den Händen von Jeannine Budelmann mit der goldenen Juniorennadel, der höchsten Auszeichnung der Wirtschaftsjunioren Deutschland, ausgezeichnet. „Er hat zahlreiche Projekte weiterentwickelt und neu angeschoben. Christian hat Dinge geleistet, die heute noch weiterwirken und er ist immer da, wenn wir seine Hilfe brauchen“, so WJ-Geschäftsführer Daniel Beermann in seiner Laudatio. Horlitz gehört den Wirtschaftsjunioren Paderborn+Höxter seit 2012 an. 

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