Dorfkonferenz „Smart Country Side“: #wir we(h)rden digital! – digitales Dorf Wehrden 4.0

Wehrden. „Gutes entsteht, wenn Menschen freiwillig vorangehen. Ich bin begeistert über das, was ich heute Abend hier gehört und gesehen habe“, resümierte Bürgermeister Hubertus Grimm die 2. Dorfkonferenz zum Projekt „Smart Country Side (SCS)“ in Wehrden und nutzte anschließend gleich die neue DorfFunk-App, um sich bei den Bürgern für ihr großes ehrenamtliches Engagement seit der 1. Dorfkonferenz zu bedanken. Dort stellte die Dorfwerkstatt Wehrden im November 2017 ihren Mitbürgern vor, welche digitale Anwendungen sie als Golddorf im Rahmen von SCS entwickeln und erproben möchten. Dafür gab es nach intensiver Diskussion grünes Licht aus der Dorfgemeinschaft und es meldeten sich gleich zahlreiche Mitmacher, die heute, fast 2 Jahre später, immer noch aktiv dabei sind.

Das Projekt Smart Country ist ein Kooperationsprojekt der beiden Kreise Lippe und Höxter. Es wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) gefördert und ist eines von zehn Digitalisierungs- projekten des „Handlungskonzeptes OWL 4.0“.

Das Projekt Smart Country ist ein Kooperationsprojekt der beiden Kreise Lippe und Höxter. Es wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) gefördert und ist eines von zehn Digitalisierungs- projekten des „Handlungskonzeptes OWL 4.0“.

Rund 60 Bürger nahmen an der 2. Dorfkonferenz Wehrden im Mai 2019 teil und lauschten mit großem Interesse den Ausführungen der Referenten. Heidrun Wuttke, Projektmanagerin SCS, stellte zu Beginn den aktuellen Stand des Digitalisierungsprojektes vor, an dem im Kreis Höxter 16 Dörfer beteiligt sind. In 6 Golddörfern werden derzeit zusammen mit den Dorfgemeinschaften verschiedene digitale Anwendungen erprobt, was die Kommunikation und Vernetzung der Bewohner belebt und fördert.

Anschließend stellten Gerd Rother und Pascal Vogt die neue Website www.wehrden-weserbergland.de vor, die in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen und Interessensgruppen mit viel ehrenamtlichem Einsatz entstanden ist. Der Clou: Aktuelle Informationen und Events, die von den Redakteuren und Autoren dort eingestellt werden, erscheinen gleich als Push-up-Nachricht im DorfFunk, so dass jeder, der mitfunkt, gleich weiß, was los ist im Dorf oder auch in benachbarten Orten. Der DorfFunk, wie die Website Teil einer digitalen Dorf-Plattform, steht den Golddörfern seit April zu Verfügung und wird wie die Nutzerzahlen zeigen, eifrig eingesetzt, um Infos auszutauschen oder Rat und Tat nachzufragen und anzubieten. Christian Tamanini vom Fraunhofer Institut IESE, kam extra aus Kaiserslautern angereist, um die Funktionen und künftigen Erweiterungen der Kommunikations-App aufzuzeigen. Mit Nutzung der über das Projekt SCS geförderten digitalen Dorf-Plattform (DorfPages und DorfFunk) sind die 6 Golddörfer Teil eines Netzwerkes von über 100 digitalen Dörfern bundesweit.

Die beiden Dorf-Digital-Experten Frank Franke und Katharina Winter präsentierten stellvertretend für 6 weitere beteiligte Bewohner ihre Erfahrungen aus der VHS-Fortbildung „Digitale Kompetenz“ vor, die sie seit gut einem Jahr besuchen. Sie werden ihr erlerntes IT-Wissen künftig an ihre Mitbürger ehrenamtlich weitergeben. Dazu wurde im bald smarten Veranstaltungsraum Wehrden, ein weiteres SCS-Umsetzungsprojekt, eine mobile Lern- und Medienecke eingerichtet. Das mit Mitteln aus dem bundesweiten Modellvorhaben Land(auf)Schwung geförderte IT-Equipment kann auch von Vereinen und anderen Interessensgruppen im Dorf für Film- oder Fußballabende genutzt werden kann.

Pascal Vogt erläuterte den Teilnehmern anschließend, wie der Veranstaltungsraum in der nächsten Zeit „smart“ wird. Es kommt durch das Projekt SCS geförderte digitale Steuerungstechnik zum Einsatz, so dass der Hallenwart zentrale Funktionen mobil mit einem Smart Phone oder Tablet einstellen, steuern und kontrollieren kann. Pascal Vogt lobte die Zusammenarbeit mit dem digitalen Dorfteam aus Rösebeck, das vor der Ausschreibung den Bedarf von 3 SCS-Dörfern für eine smarte Bürgerhalle federführend erfasste und koordinierte.

Michael Bley („Gut versorgt in…GmbH) präsentierte die kostenfreie App „Gut versorgt in Höxter“, die es demnächst auch für Beverungen geben soll und die als zusätzliches Plug-in in die Wehrdener Website integriert werden könnte. Zusätzlich zeigte er die Funktionalitäten des bundesweit einmaligen digitalen Dorf- Hilferufs, dessen Idee aus Wehrden stammt und hier in den nächsten Monaten erprobt werden soll. M. Bley hatte sich im Rahmen einer Kooperation mit dem Projekt SCS bereit erklärt, die Idee technisch kostenneutral für die Erprobung umzusetzen.

Es waren fast drei Stunden geballte Informationen, die an diesem Abend von der Dorfwerkstatt und dem Projekt SCS vermittelt wurden. Gerd Rother lud dazu ein, die Berührungsängste abzulegen und sich mit den Digitalexperten den Herausforderungen zu stellen. Er und mit ihm viele andere Bewohner sind davon überzeugt, dass sich die Digitalisierungs-Projekte im Dorf Wehrden für die Zukunftsfähigkeit des Ortes auszahlen werden.

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