Die Wikinger kommen nach Oerlinghausen!

Oerlinghausen. Am 15. Und 16. September erwartet die Besucherinnen und Besucher des Archäologischen Freilichtmuseums (AFM) Oerlinghausen schon zum 23. Mal ein großer Wikingermarkt mit über 60 renommierten Wikingerdarstellerinnen und -darstellern aus ganz Europa. Und diese stellen das vielfältige Leben der Menschen im Frühen Mittelalter dar. Sie lagern auf dem Museumsgelände und präsentieren als Händler ihre Verkaufswaren oder geben Einblicke in frühmittelalterliche Handwerkstechniken: Die Besucherinnen und Besucher können etwa Schmieden dabei zusehen, wie sie aus glühendem Eisen nützliches Werkzeug herstellen. Auch Feuermachen, textile Techniken wie Brettchenweben oder Färben werden hier anschaulich erklärt. In Modenschauen werden Gewandungen aus unterschiedlichen sozialen Schichten gezeigt und vor ihren historischen Hintergründen erläutert.

13Highlights sind wie immer die Kampf- und Waffenschauen, in denen aufgezeigt wird, wie das frühmittelalterliche Militärwesen funktioniert hat und wie der Zweikampf sich in der Praxis ausgesehen haben könnte. Erstmalig gibt es diesmal auch Vorführungen zu frühmittelalterlicher Falknerei. Dazu reist eine Gruppe aus dem Ruhrgebiet mit zahlreichen Greifvögeln an. Denn Falknerei war – ebenso wie andere höfische Tugenden – beim feinen Wikinger alles andere als unbekannt. Zudem bieten die Wikinger und das Museum viele kleine Mitmach-Aktionen an. So können Groß und Klein sich im Bogenschießen üben oder beim beliebten HnefataflBrettspiel gegen einen „echten“ Wikinger antreten. Auch andere Wikingerspiele, bei denen man sich etwas mehr bewegen muss, werden angeboten. Eines davon ist Knattleikr – das Wikingerfußball.

Diese Variante des Ballsports endete nach Auskunft der isländischen Sagas manchmal tödlich. Das Spiel wurde in der Regel über ganze Siedlungen und Eisflächen hinweg betrieben, der Ball war so beschaffen, dass er den Gegner ausknocken konnte. Ein anderes, nicht ganz historisches Spiel ist Kubb, das so genannte „Wikingerschach“, das eigentlich ein Wurfspiel ist. Kinder (und Erwachsene) können außerdem lernen, ihren eigenen Namen in Runenschrift zu schreiben, und ein solches Namensschild mit nach Hause nehmen. Knochenbearbeitung, Bandweben, sogar den Bau eines eigenen (kleinen) Rundschildes können die Besucherinnen und Besucher einmal selbst vornehmen. Einen besonderen Wert legen die Veranstalter bei diesem traditionsreichen Event auf die besondere Atmosphäre, die sich von kommerziellen Mittelaltermärkten dadurch unterscheidet, dass die Darstellungen ausschließlich eine museumstypische Qualität aufweisen. An beiden Tagen öffnet der Wikingermarkt dieses Jahr um 10.00 Uhr und schließt um 18.00 Uhr. Die Eintrittspreise belaufen sich für Erwachsene auf 7,00 Euro, ermäßigt und für Kinder bis 14 Jahre auf 6,00 Euro. Eine Familienkarte kostet an diesem Wochenende 21,00 Euro.

In der Saison bis September hat das AFM wochentags von 9.00 bis 18.00 Uhr und am Wochenende von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Im Oktober sind die Tore wochentags von 9.00 bis 16.00 Uhr, am Wochenende von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.