Der Februar im Museum in der Kaiserpfalz

64828Paderborn . Das Programm ist vielfältig im Februar im Museum in der Kaiserpfalz: Noch bis zum 19. Februar sind die archäologischen Funde vom Paderborner Domplatz zu sehen. An diesem Tag ist der Eintritt frei. Ab dem 22. Februar geben dann Fotos von Thomas Kalak aus erster Hand Einblicke in den Arbeitsalltag der Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Darüber hinaus erwarten die Besucher zahlreiche Führungen durch die Dauerausstellung. In den archäologischen Werkstätten haben große wie kleine Forscher Gelegenheit, sich selbst als Archäologen auszuprobieren.
Das Februar-Programm startet am kommenden Sonntag (5.2.) um 15 Uhr mit der Führung „Eine Hand wäscht die andere“ für Familien mit Kindern ab acht Jahren. Gesundheit hatte im Mittelalter einen hohen Stellenwert. Krankheiten breiteten sich aufgrund mangelnder Hygiene rasch aus: Abfälle wurden direkt aus dem Fenster gekippt, eine Müllabfuhr gab es nicht. Stank es in den Straßen Paderborns tatsächlich „bis zum Himmel“? Wie schützte man sich vor Gestank, Schmutz und Ansteckung? Der Rundgang zum Schnuppern und Ausprobieren vermittelt einen sinnlichen Eindruck vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt.

„Ausgegraben… und dann“ heißt es im Anschluss um 17 Uhr, wenn die archäologischen Werkstätten ihre Pforten öffnen. Hier können Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren die Fundbearbeitung ausprobieren, Blockbergungen freilegen, die Bestimmung von Münzen üben oder Keramik- und Glasgefäße mit dem Zeichenstift rekonstruieren. Das Alter der Funde gilt es herauszufinden, Scherben werden in Puzzlearbeit wieder zusammengesetzt, Tier- und Pflanzenresten wird auf den Grund gegangen. Das Angebot gibt es auch am 12. und 19. Februar ebenfalls zwischen 15 und 17 Uhr.

„Die Pfalz Karls des Großen“ zeigt sich am 12. Februar ab 15 Uhr in einer Führung für Erwachsene. Im Mittelalter reisten die Könige von Ort zu Ort, um das Reich zu verwalten, Recht zu sprechen oder sich mit Beratern und Gesandten zu treffen. Ein Netz von Stützpunkten – die Pfalzen – dienten den Herrschern und ihrem Gefolge dabei als zeitweilige Unterkunft. Unter ihnen nahm Paderborn, die Pfalz Karls des Großen, eine besondere Stellung ein. Ein Rundgang durch die Ausstellung lässt die frühmittelalterliche Geschichte dieses Ortes wieder lebendig werden.

Am 19. Februar endet die Ausstellung „Von der Ewigkeit ans Tageslicht“ mit einem eintrittsfreien Tag. Bis dahin können sich Besucher im Foyer des Museums noch die schönsten Funde der Ausgrabungen auf dem Domplatz anschauen, darunter ein riesiger Grabstein, der über einen kuriosen Mordfall berichtet, das Siegel eines Papstes, Gürtelschnallen, Gläser und die sterblichen Überreste von Bestatteten aus vielen Jahrhunderten.

64829Wer möchte, kann im Anschluss um 15 Uhr an einer Führung durch die Dauerausstellung teilnehmen. „Weg mit dem faden Brei…“ vermittelt nicht nur Wissenshäppchen zu den kulturellen Hintergründen königlicher Empfänge und höfischen Tafelns, sondern stellt auch den Tast- und Geruchssinn der Besucher vor eine Herausforderung. Wie war das doch gleich mit den komplizierten Tischsitten und welche Gewürze schmeichelten schon vor Jahrhunderten Nase und Gaumen?

Am 22. Februar geht es dann weiter mit einer neuen Sonderausstellung. Mit den Fotografien Thomas Kalaks erwarten die Besucher ungewöhnliche und doch alltägliche Einblicke in die Welt der Archäologie. Der Münchner Fotograf hat über viele Wochen hinweg die Experten der LWL-Archäologie für Westfalen bei Ausgrabungen und in ihren Arbeitsräumen mit der Kamera begleitet. Um 11 Uhr führt Kalak persönlich durch die Ausstellung.

Die Themenführung „Die Paderborner Königspfalzen“ zeigt Erwachsenen die Dauerausstellung. Als bevorzugter Aufenthaltsort von Königen und Kaisern verfügte Paderborn im Mittelalter über zwei königliche Palastanlagen, die Pfalzen. Die ältere stammt aus der Zeit Karls des Großen. Von der jüngeren Pfalz waren so viele Mauerteile erhalten, dass sie unter Einbeziehung der alten Mauern neu aufgebaut werden konnte. Diese Pfalz des 11. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt des Rundgangs. Im Vergleich mit der karolingischen Anlage werden Wandel und Kontinuität im Wohnen und Repräsentieren der Könige im Mittelalter deutlich.

Alle Termine im Überblick

19.2.: Letzter Tag der Foyerausstellung, Eintritt frei!

19.2., 15 Uhr: „Weg mit dem faden Brei…“, Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren

19.2., 15 bis 17 Uhr: „Ausgegraben und dann…“, Fundbearbeitung in archäologischen Werkstätten (nicht nur) für Kinder

22.2. bis 7.5.: „Archäologie“, Fotoausstellung von Michael Kalak, am 22.2., um 11 Uhr, Führung mit dem Künstler

26.2., 15 Uhr: „Die Paderborner Königspfalzen“, Führung für Erwachsene

Weitere Informationen unter http://www.kaiserpfalz-paderborn.de.

 

Fotos:

In den archäologischen Werkstätten können sich kleine wie große Besucher auch im Februar selbst als Archäologen ausprobieren.
Foto: LWL/K. Burgemeister

Dieser Grabstein und weitere archäologische Funde vom Domplatz in Paderborn sind noch bis zum 19.2. im Museum in der Kaiserpfalz zu sehen. Der Eintritt ist am 19.2. kostenfrei.
Foto: LWL