Dem Schmerz auf der Spur

Brakel. Die Klinik für Schmerzmedizin des Klinikum  Weser-Egge, Standort St. Vincenz Hospital in Brakel, beteiligt sich heute am bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“. An diesem Tag macht die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. mit Unterstützung vieler weiterer Schmerzorganisationen auf die noch lückenhafte Versorgung von etlichen Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden.

Wo kommt der Schmerz her? Was kann ich gegen ihn tun? Inwieweit kann ich den Schmerz in meinen Alltag integrieren? Diese Fragen beantworten Schmerzexperten beim Aktionstag gegen den Schmerz am 6. Juni, unter ihnen auch Dr. Josef Nelles, Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin des Klinikum Weser-Egge am Standort Brakel.

Wo kommt der Schmerz her? Was kann ich gegen ihn tun? Inwieweit kann ich den Schmerz in meinen Alltag integrieren? Diese Fragen beantworten Schmerzexperten beim Aktionstag gegen den Schmerz am 6. Juni, unter ihnen auch Dr. Josef Nelles, Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin des Klinikum Weser-Egge am Standort Brakel.

Knapp ein Drittel aller Deutschen berichtet über chronische Schmerzen, 95 Prozent  davon über chronische Schmerzen, die nicht durch Tumorerkrankungen bedingt sind. „Wir haben Patienten, die  jahrelang unter Rücken- und Gelenkschmerzen, Kopf- oder auch Nervenschmerzen leiden“, berichtet Dr. Josef Nelles, Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin des Klinikum Weser-Egge am Standort Brakel. Er spricht von einer Schmerzautobahn im Nervensystem von Patienten mit chronischen Schmerzen:  „Diese Autobahn wollen wir gemeinsam mit dem Patienten zu einem Trampelpfad zurückbauen“, so Nelles. Dafür seien die Schmerzmediziner auf die Zusammenarbeit und Therapietreue, in der Fachsprache Compliance genannt, des Patienten angewiesen. Das bedeutet, dass der Patient den Anweisungen folgt.  Nur gemeinsam mit dem Patienten lassen sich Behandlungswege festlegen, die auf lange Sicht erfolgversprechend sind.  Wichtig sind Rückmeldung über den Schmerzverlauf, auftretende Nebenwirkungen  sowie  Änderungen der körperlichen Belastbarkeit und der seelischen Situation. Gegebenenfalls müsse die Therapie angepasst werden, sagt Josef Nelles.

Eine Herausforderung der Schmerzmedizin: Schmerzen bekommen unabhängig von ihrer Entstehung eine Eigendynamik und werden zu einer eigenständigen Erkrankung. Von chronischen Schmerzen sprechen Fachärzte, wenn diese mindestens drei bis sechs Monate andauern und ihre Warnfunktion verloren haben. Betroffene haben dann bereits eine deutliche Minderung ihrer Lebensqualität, denn die Schmerzen schlagen auf die Stimmung. Sie verlieren ihre Energie, sind verzweifelt, wütend und sie haben Angst. Mit den Schmerzen entsteht Schlaflosigkeit und Stress. Es folgt der soziale Rückzug.

Dr. Josef Nelles beteiligt sich an der Telefonaktion am 6. Juni: An diesem Tag beantwortet er mit vielen anderen Schmerzexperten individuelle Fragen: und zwar zwischen 9 Uhr und 18 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0900-1818120.

Schmerzexperten

Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ist die größte wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft im Bereich Schmerz in Europa, sie ist interdisziplinär und multiprofessionell: Schmerzexperten aus Praxis und Klinik, Psychologen, Mitarbeiter aus Pflege und Physiotherapie und wissenschaftlich ausgewiesene Schmerzforscher aus Forschung, Hochschule und Lehre haben sich in der Gesellschaft zusammengeschlossen.

Das kann ein Patient selbst gegen seine Schmerzen tun: Er sollte sich über seine Schmerzen und deren Entstehung informieren, ebenso über alle Therapievorschläge. Wichtig ist auch eine realistische Therapie-Erwartung: Wer nach zwei Jahrzehnten mit Schmerzen und 15 ernstzunehmenden Versuchen, diese zu bewältigen, zu uns auf die Schmerztherapie-Station kommt, kann nicht erwarten, wenige Tage später ohne Medikamente schmerzfrei entlassen zu werden