Das preisgekrönte Schauspiel „Die Päpstin“ in Bad Oeynhausen

päpstin_1510 copyright Herman Posch sklSchauspiel nach dem Bestseller von Donna W. Cross, Bühnenfassung von Susanne F. Wolf, Inszeniert von Thomas Luft.

Bad Oeynhausen. Johanna lebt in Ingelheim am Rhein und dürfte solche Dinge gar nicht denken. Überhaupt, denken! Im 9. Jahrhundert nach Christus bestimmt die Kirche das Leben und den Alltag. Jeder hat seinen (angestammten) Platz zu akzeptieren. Auflehnung, und sei es auch nur in Gedanken, ist gegen das Gebot Gottes//Gottes Gebot und ein schweres Vergehen. Bildung ist nur dem Adel und dem Klerus zugänglich. Frauen gelten wenig mehr als Tiere.

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Doch Johanna will raus aus diesem starren Korsett. Sie ist jung, wissbegierig und widerspenstig, sehr zum Leidwesen ihres Vaters, dem Prediger des Ortes. Sie lernt heimlich Lesen und Schreiben, schließlich Latein, Griechisch und Philosophie. Doch ihr Vater stellt sich ihr immer wieder in den Weg, versucht sie mit schweren Strafen von ihrem Pfad abzubringen und schlägt sie bald halb tot. Sie flieht und kämpft sich durch. Sie erlernt die Heilkunst, findet im Markgrafen Gerold ihre große Liebe und gewinnt nach einem blutigen Überfall der Normannen schließlich die Einsicht, dass sie als Frau niemals irgendetwas wird bewirken können. Wenn sie Gottes Werk in der Welt tun will, dann kann sie das nur als Mann.

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Als Bruder Johannes Anglicus geht sie ins Kloster nach Fulda, lernt, als Mann zu leben und vertieft in den folgenden Jahren ihre medizinischen Kenntnisse. Doch als die Pest die Stadt erreicht, hilft alle Heilkunst nichts mehr. Auch Johanna erkrankt und flieht abermals, um bei der Behandlung nicht als Frau erkannt zu werden. Nachdem sie sich bei Freunden von der schweren Krankheit erholen kann, zieht sie als Pilger nach Rom.

Ihr Ruf eilt ihr Voraus und sie wird zum Papst gerufen, um ihn von einem schweren Leiden zu heilen. Die Behandlung hat Erfolg und der Papst fasst Vertrauen zu dem jungen „Mönch“, macht ihn zu seinem Leibarzt und Vertrauten. Doch in der Kurie regiert Politik, nicht der Glaube. Johanna gerät zwischen die Fronten und findet sich am Ende selbst auf dem Stuhl Petri wieder.

Sie ist ein guter Papst, ein Papst des Volkes. Und glücklich noch dazu. Nun kann ihre Vision wahr werden: Frieden und Freiheit für alle! Doch dann bricht alles auf. Gerold ist wieder da und mit ihm ihre Gefühle. Johanna muss sich entscheiden. Folgt sie ihrem Herzen – oder ihrer Berufung?

päpstin_4943 copyright Herman Posch sklDonna W. Cross‘ Roman „Die Päpstin“ wurde schon über sechs Millionen Mal verkauft und in 36 Sprachen übersetzt. Cross, 1947 in New York City geboren, studierte englische Literatur, arbeitete in der Verlagsbranche und veröffentlichte Sachbücher über Kommunikation. Heute lebt sie als Dozentin für Kreatives Schreiben im Bundesstaat New York.

Die Theateradaption der  Autorin, Dramaturgin und Regisseurin Susanne Wolf wurde am 21.06.2012 im Beisein von Donna W. Cross bei den Sommerspielen in Melk uraufgeführt. Die opulente Inszenierung wartet mit allem auf, was das moderne Theater bieten kann und besticht durch grandiose Schauspieler, beeindruckende Effekte und mit der eigens komponierte Musik von Georg Karger. Diese Leistung wurde 2014 auch von der Intheaga mit dem renommierten Theaterpreis „Die Neuberin“ gewürdigt.

Die Päpstin, am 30. Oktober 2015 im Theater im Park. Mit Anja Klawun, Petra Lina Schulze, Sina Wilke, Christian Buse, Simon Sebastian Gerasch, Sven Hussock, Sebastian Krawczynski und Johannes Schön. Dauer etwa 145 Minuten + Pause.

Tickets & weitere Informationen gibt es in der Tourist-Information im Haus des Gastes, Im Kurpark, Tel. 0 57 31 / 13 00, geöffnet montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie samstags von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr sowie online auf www.badoeynhausen.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Die Abendkasse ist ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet, Tel. 0 57 31 / 13 13 80.päpstin_9733 copyright Herman Posch skl

Tickets gibt es ab 17,00 Euro. Ebenso kann „Die Päpstin“ auch als Theaterdinner gebucht werden, Tickets hierfür gibt es bereits ab 29,50 Euro. Inhaber der TheaterCard 25 erhalten einen Rabatt von 25% auf ihre Eintrittskarte

Fotos: Die Päpstin; © Herman Posch skl