Das neue Ersatzteillager in Gütersloh ist planmäßig hochgefahren

2017-024-01Gütersloh. Wegen des anhaltenden Wachstums bei Varianten und Stückzahlen hat Miele seinen Logistikstandort Gütersloh erneut weiter ausgebaut. Nach der deutlichen Vergrößerung des Warenverteilzentrums (WVZ) im Jahr 2015 hat nun das komplett neu errichtete zentrale Lager für Ersatzteile und Zubehör (ZEL) am Stadtring Nordhorn/Edisonstraße den Regelbetrieb gestartet.

Alle Ersatzteilbestellungen der Kunden im In- und Ausland laufen ebenso in Gütersloh zusammen wie auch die Absatzplanungen der Miele Vertriebsgesellschaften. Zahlreiche Techniker und Kunden aus Deutschland sowie einigen europäischen Nachbarländern, wie zum Beispiel den Niederlanden, Belgien und Dänemark, werden mittlerweile per Paketversand  direkt ab Gütersloh beliefert. Von hier aus geht zudem der weltweite Lagernachschub an die Vertriebsgesellschaften in 48 Ländern auf die Reise. Dabei werden Ersatzteile und Zubehör gemeinsam mit Hausgeräten versendet.

Um eine schnelle Versorgung von Händlern, Endkunden und Vertriebsgesellschaften mit Ersatzteilen und Zubehör sicherzustellen, hatte Miele sein altes Ersatzteillager auf dem Werkgelände um angemietete Außenflächen ergänzt. Aber auch dieser Kompromiss war, der Geschäftsentwicklung folgend, an seine Grenzen gestoßen. „Ein weiterer Grund für den Neubau ist, dass das Sortiment und die Anzahl der Produktvarianten in den letzten Jahren stetig gewachsen sind“ erklärt Dr. Stefan Schwinning, Leiter des Zentralbereichs Distributionslogistik International bei Miele. Entsprechendes gelte für die Zahl der Wartungs- und Serviceverträge, insbesondere im Bereich der gewerblichen Kunden. Dank des neuen ZEL können jetzt bis zu 8.000 Pakete pro Tag versendet werden, was einer Steigerung um 80 Prozent entspricht.

Logistikzentrum Gütersloh

Nur wenige hundert Meter südlich liegen die beiden anderen Säulen der weltweiten Logistikdrehscheibe des Gütersloher Familienkonzerns: das WVZ für die großen Hausgeräte wie Waschmaschinen, Trockner, Herde und Geschirrspüler sowie das Lager für die kleineren Geräte wie Dampfgarer, Staubsauger und Kaffeevollautomaten. „Dank der kurzen Wege lassen sich Synergieeffekte beim Transport nutzen“, sagt Logistik-Chef Schwinning. Außerdem entfielen nun die Quertransporte zwischen ZEL und Außenflächen.

Lager- und Fördertechnik auf dem neuesten Stand

Die Lagerung von Ersatzteilen und Zubehör erfolgt einerseits im automatischen Hochregallager sowie einem automatischen Behälterlagersystem nach dem Prinzip „Ware-zum-Mann“. Moderne Förder- und Lagertechnik ermöglicht die rechnergesteuerte Ein- und Auslagerung mit Förderbändern, Regalbediengeräten und Hubwerken. Andere Bereiche, wie etwa die Kommissionierung oder auch der Versand, sind teilautomatisiert. Dort wird das Prinzip „Mann-zur-Ware“ verfolgt, wobei auch hier intelligente und papierlose Systeme die Beschäftigten unterstützen und ein effizientes und ergonomisches Arbeiten ermöglichen. Hochmoderne Materialflusstechnik verbindet die einzelnen Bereiche innerhalb des Gebäudes und sorgt für einen schnellen und effizienten Warenfluss. Untergebracht ist hier auch eine über dem Lager liegende Büroetage.

Im Neubau haben die „Schnell- und Mitteldreher“ ihren Platz gefunden, die häufiger bestellt werden. Im alten ZEL werden nun unverpackte Ersatzteile und „Langsamdreher“ gelagert. In circa 98 Prozent aller Fälle seien die Teile vorrätig und könnten in der Regel innerhalb von 24 Stunden zugestellt werden, so Dr. Jörg Heimsoth, Leiter der Ersatzteillogistik bei Miele. So könne man zum Beispiel den Kundendiensttechniker auch bei kurzfristig vereinbarten Terminen mit den voraussichtlich erforderlichen Ersatzteilen versorgen. Heimsoth: „Wir möchten unseren Kunden optimalen Service bieten, und dazu gehört, dass der Kundendiensttechniker den Reparaturauftrag bereits beim ersten Besuch abschließen kann.“

Daten und Fakten zum Ersatzteillager

  • Baubeginn war im März 2015
  • Neubau auf einem 5 ha großen, firmeneigenen Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum Werkgelände (jenseits des Bahndammes, ca. 1 km entfernt, Stadtring Nordhorn/Edisonstraße)
  • das Grundstück hatte Miele bereits 2001 sowie ein weiteres Teilstück 2004 vom Kreis Gütersloh und der Stadt Gütersloh als Reservefläche gekauft
  • der Neubau umfasst eine Fläche von ca. 13.000 m²; eine spätere Erweiterung um ca. 7.000 m² ist möglich
  • Höhe: bis zu 27 Meter im Bereich des Hochregallagers
  • Anzahl Beschäftigte: ca. 120
  • Kapazität automatisches Hochregallager: 19.000 Paletten-Stellplätze; Kapazität automatisches Behälterlager: 43.000 Behälter-Stellplätze
  • Versendung von bis zu 8.000 Paketen pro Tag ist möglich
  • Anzahl Laderampen: 15
  • Investition: ca. 30 Mio. Euro
  • Architekt: Heitmann Architekten, Gütersloh
  • Logistikplanung: agiplan GmbH, Mühlheim an der Ruhr
  • Rohbau: MBN Bau AG, Niederlassung Bielefeld (Hauptsitz: Georgsmarienhütte)
  • Bodenarbeiten und Arbeiten an Außenanlagen: Hagedorn GmbH, Gütersloh