Das digitale Dorf der Zukunft

Kreis Höxter startet Erprobung digitale Anwendungen

Höxter. Es ist soweit: Bewohner der Modellorte des Projektes Smart Country Side in den beiden Landkreisen Höxter und Lippe tragen jetzt ihr „digitales Dorf“ in der Tasche. Sie können nicht nur aktuelle Informationen über ihre neu gestalteten Dorf -Websites abrufen, sondern auch über den DorfFunk, eine native App für IOS/Android, in Echtzeit mit den Nachbarn plauschen.

Digitaler Wandel im Dorf Foto: Fraunhofer IESE DD_Plattform

Digitaler Wandel im Dorf Foto: Fraunhofer IESE DD_Plattform

Ziel ist es, das Miteinander in den Dorfgemeinschaften vor Ort zu stärken und alle Bürger digital miteinander zu vernetzten. Dafür nutzen die 16 Dörfer die bekannte Plattform „digitale Dörfer“ der FraunhoferIESE und sind Teil eines bundesweiten Dorf-Netzwerkes. Die DorfFunk App bietet neue Möglichkeiten der Kommunikation und Vernetzung und zwar nach deutschen Datenschutzrichtlinien:

Sie informiert über Veranstaltungen und Neuigkeiten sowie über Suche/Biete – Angebote. Schon bald können für Chats auch private oder öffentliche Gruppen angelegt werden. Die Administration der digitalen Dorf- Plattform liegt in den Händen der Dorf- Digital – Experten, so dass die Pflege und Aktualisierung auf viele Schultern verteilt ist. In beiden Landkreisen plauschen bereits fa st 1.000 Bürger. Auch Minden – Lübbecke will die digitale Dorf – Plattform nutzen.

Der Trend geht weg von Einzellösungen pro Dorf und hin zur gemeinsamen Nutzung digitaler Plattformen durch mehrere Landkreise. Somit sind die drei Landkreise in OWL deutschlandweit Vorbild. Bei den Dorfkonferenzen*, die im April und Mai 2019 in den 6 projektbeteiligten Dörfern im Kreis Höxter, Eversen, Merlsheim, Ovenhausen, Sandebeck, Wehrden und Rösebeck stattfinden, lädt sich die Dorfgemeinschaft nicht nur die DorfFunk App auf das Smart Phone, um miteinander zu plauschen, sondern sie erhält auch Einblick in 10 weitere digitale Lösungen, von denen sie künftig profitieren können.

Dazu gehören z.B. ein digitaler Dorf- Hilferuf, die Fürsorge – Plattform „Das sorgende Dorf“, die smarte Bürgerhalle, eine Kirchen- App sowie digitale Erlebnistouren. Ziel der Dorfkonferenzen ist es, möglichst viele Mitmacher zu gewinnen, die für eine schnelle Verbreitung der digitalen Lösungen vor Ort sorgen. Alle erprobten Anwendungen werden der Öffentlichkeit bei einer Abschlussveranstaltung vorgestellt, damit auch andere Dörfer und Regionen von den Erfahrungen profitieren. Die Einladung erfolgt über die hiesigen Medien. Die 150 Dorf- Digital – Experten aus 16 Dörfern im Kreis Höxter schulen insgesamt 18 Monate, d. h. bis Ende Juli 2019 ehrenamtlich ihre digitale Kompetenz bei VHS – Schulungen, Exkursionen und Fachveranstaltungen.

Schon jetzt geben sie ihr Wissen an die Dorfgemeinschaft weiter und nutzen aktiv die Lern – und Medienecken, die in den Dorfgemeinschaftshäusern eingerichtet wurden. Dort erhalten alle Bürger, die Fragen zum DorfFunk oder zu den Themen Online – Banking oder Datenschutz haben, in vertrauter Atmosphäre Rat und Hilfe. Die Planung sieht vor, dass künftig auch weitere Dörfer im Kreis Höxter die Vorteile der digitalen Dorf – Plattform nutzen können.

Die Termine der Dorfkonferenzen: Rösebeck: 09.04.2019 (Auftakt), Sandebeck: 16.04.2019, Ovenhausen: 17.04.2019, Eversen: 07.05.2019, Wehrden:  08.05.2019 und Merlsheim voraussichtlich am 16.05.2019

Installation der DorfFunk App: Sie kann im App Store oder im Google Play Store kostenfrei heruntergeladen werden. Nach der Installation erfolgt eine Registrierung mit Bild und Klarnamen. Mit Auswahl der Heimatadresse und der Empfangsstärke kann jeder Nutzer sein Heimatdorf einstellen und entscheiden, aus welchem Radius er Informationen und Chats empfangen möchte.

Über das Projekt Smart Country Side: Das Projekt SCS ist ein aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) gefördertes Kooperationsprojekt der Kreise Höxter und Lippe und eines von 10 Digitalisierungsprojekten des Handlungskonzeptes „OWL 4.0“. Zusammen wollen die Akteure die digitale Transformation in OWL voranbringen und die Zukunftschancen der Region sichern.
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