Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Fachhochschule des Mittelstands (FHM) legen zum vierten Mal Bürokratieindex (BIX) vor
Bielefeld. Belastung transparent machen, Bürokratie abbauen. Unter diesem Motto legten die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) zum vierten Mal den Bürokratieindex (BIX) vor. Positiv: Der Bürokratieaufwand ging in diesem Jahr leicht zurück. Dennoch werden pro Praxis immer noch ca. 60 Tage im Jahr für Verwaltungsaufgaben benötigt.
„Der Bürokratieberg konnte zumindest ein wenig abgebaut werden. Nach zwei Jahren des leichten Anstiegs konnte in diesem Jahr die Belastung durch Verwaltungsaufgaben im Vergleich zum Vorjahr endlich wieder gesenkt werden. Das ist erfreulich. Trotzdem haben wir noch viel Wegstrecke vor uns, um den Bürokratieaufwand in den Praxen spürbar zu senken“, kommentierte Dr. Thomas Kriedel, Mitglied des Vorstands der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Ergebnisse. „In absoluten Zahlen sind dies ca. eine Million Stunden Bürokratieaufwand weniger.“, sagte Prof. Dr. Volker Wittberg von der FHM und Leiter des Nationalen Zentrums für Bürokratiekostenabbau. Wie auch in den Vorjahren machten wenige Informationspflichten einen Großteil der Belastung aus. In Zahlen: 91 Prozent aller bürokratischen Belastungen werden durch nur sechs Prozent der Pflichten ausgelöst.
Die „Hitliste“ der Top-Belastungen führte die Dokumentation beim Hautkrebsscreening mit einem Anstieg von über 32.000 Stunden im Jahr an. Durch einen entsprechenden Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses müssen insbesondere Dermatologen mehr Parameter als früher dokumentieren. An der Spitze der Top-Entlastungen stand unangefochten der Wegfall sowohl des Ausfüllens als auch der Archivierung des Berichtsvordrucks Gesundheitsuntersuchung (Muster 30) als Folge der Änderung der Gesundheitsuntersuchungs-Richt
Die KBV empfiehlt verschiedene Lösungsstrategien für einen weiteren Bürokratieabbau. Dazu zählen unter anderem die Verschlankung des Zulassungsverfahrens, eine unbürokratische Umsetzung der digitalen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigu
Zum Hintergrund: Der BIX stellt dar, wie viel Zeit die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im Jahr aufwenden, um bürokratische Pflichten aus den Vorgaben der Selbstverwaltung auf Bundesebene zu erfüllen. Der BIX wird seit 2016 jährlich veröffentlicht.