Brutzeit der Vögel beginnt

Kiebitz Vanellus_vanellus_hudert_Salzkotten_2010-04-29_Ausschnitt_04_Chr._._jpgPaderborn. Trotz Temperaturen im einstelligen Bereich: Der meteorologische Frühling hat begonnen. Die Natur ist auf Reproduktion programmiert. Nach erfolgreicher Partnersuche und Nestbau können die Vögel mit der Brut beginnen. In dieser empfindlichen Lebensphase dürfen sie nicht gestört werden. Der Kreis Paderborn erinnert deshalb an eine Reihe von Schutzvorschriften.

Ein Großteil der Singvögel bevorzugt als Brutplatz dichte Hecken oder niedriges Geäst. Katzenhalter sollten daher in der Brut- und Aufzuchtzeit ein Auge auf ihre Freigänger haben und deren Jagdtrieb gegebenenfalls durch abwechslungsreiche und das Tier fördernde Spiele eindämmen. Ebenso können Hunde, die frei herumlaufen, brütende Vögel stören. Insbesondere am Boden brütende Arten wie Kiebitz und Großer Brachvögel reagieren besonders empfindlich. „Dies kann dazu führen, dass die Brut aufgegeben wird und der Nachwuchs eines kompletten Jahres ausfällt. Oft werden solche Flächen auch in späteren Jahren vollständig gemieden“, warnt Melissa Jansen vom Paderborner Umweltamt.

Hunde müssen in Naturschutzgebieten ganzjährig angeleint werden. Wanderer und Spaziergänger dürfen nur gekennzeichnete Wege nutzen. Diese sind ausgeschildert. Wer trotzdem die Wege verlässt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit empfindlichen Geldbußen geahndet werden kann.

In der Zeit vom 1. März bis zum 30. September dürfen Bäume, Hecken, Gebüsche und andere Gehölze nicht gefällt oder auf den Stock gesetzt werden (§ 39 Bundesnaturschutzgesetz). Ausgenommen von diesen Reglungen sind Maßnahmen, die der Verkehrssicherung dienen, sowie Landschaftspflegemaßnahmen, die mit der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmt sind.

Wer sich darüber hinaus aktiv für den Vogelschutz einsetzen möchte, kann Nistkästen in seinem Garten anbringen. Diese sollten spätestens im März in katzen- und mardersicherer Höhe angebracht werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass der Nistkasten nicht im Wind schaukelt. Das Flugloch zeigt idealerweise nach Südosten. Wind und Regen sollten nicht in die Flugöffnung eindringen können.
Zudem sichern heimische, standortgerechte Bäume und Sträucher (z.B. Feldahorn, Hainbuche, Vogelbeere, Salweide, Schwarzer Holunder) sowie Gräser und Kräuter den Vögeln eine breite Nahrungspalette aus Sämereien, Beeren und Insekten.

Bildunterzeile Kiebitz Vanelllus vanellus hudert Salzkotten:

Kiebitz (Vanellus vanellus) mit Jungvögeln (Quelle: Die Biologische Station Kreis Paderborn | Senne)