Broschüre zu den Stolpersteinen in Rheda-Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück. 47 „Stolpersteine“ erinnern in Rheda-Wiedenbrück an Menschen, die in der NS-Zeit an ihrem letzten frei gewählten Wohnsitz in Rheda oder Wiedenbrück verhaftet oder vertrieben wurden und später zumeist in den Konzentrationslagern ermordet wurden. Die Stadt hat nun ergänzend zu den Stolpersteinen eine Broschüre aufgelegt, die an diese 47 ehemaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnert und ihre Schicksale beleuchtet.

 Bürgermeister Theo Mettenborg, Janine Appel und Nellja Wagner, Dr. Wolfgang A. Lewe, Thorsten Mönning und die Israel-AG des Einstein-Gymnasiums stellen die Stolperstein-Broschüre vor.

Bürgermeister Theo Mettenborg, Janine Appel und Nellja Wagner, Dr. Wolfgang A. Lewe, Thorsten Mönning und die Israel-AG des Einstein-Gymnasiums stellen die Stolperstein-Broschüre vor.

Anlässlich des 80. Jahrestages der Pogromnacht vom 9. November 1938 stellten Bürgermeister Theo Mettenborg, Dr. Wolfgang A. Lewe, Thorsten Mönning und die Israel-AG des Einstein-Gymnasiums sowie Nellja Wagner und Janine Appel vom Designbüro Foss & Haas das 48-seitige Heft vor.

Es berichtet über die Geschichte der Rhedaer Judengemeinde, über das Projekt Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig und verzeichnet vor allem die Inschriften der Stolpersteine, die durch Texte von Schülerinnen und Schülern über die Opfer des NS-Regimes ergänzt wurden. Das Heft zeigt auch die Verlegeorte der Stolpersteine, so dass es auch als Wegweiser zu den unauffällig auf den Gehwegen verteilten Gedenkplatten dient.

Die Texte der Broschüre stammen von Dr. Wolfgang A. Lewe, der Israel-AG des Einstein-Gymnasiums, dem Ratsgymnasium und der Stadtverwaltung. Nellja Wagner und Janine Appel von Foss & Haas haben das quadratische Heft nach dem Muster der Stolpersteine gestaltet.

„Zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus unserer Stadt haben die Lebensläufe der Opfer nachgezeichnet und ihnen damit ein Gesicht gegeben. Wir möchten an die Vielen erinnern, die Lücken in unserer Stadt hinterlassen haben.“ Deshalb, so Bürgermeister Theo Mettenborg, „haben wir uns entschlossen, eine Dokumentation des STOLPERSTEIN-Projektes herauszugeben“. 

Die Broschüre wurde erstmals im Anschluss an die Gedenkveranstaltung den Teilnehmern überreicht. Sie ist auch in den beiden Rathäusern erhältlich.