Bielefelder Architekten liefern besten Entwurf

Gütersloh. Der Verwaltungsneubau, den der Kreis Gütersloh unweit des Kreishauses an der Straße ‚Auf dem Stempel‘ errichten will, hat jetzt ein ‚Gesicht‘. Bei der Ausstellungseröffnung im Kreishaus wurden 18 Modelle eines Realisierungswettbewerbs gezeigt und die besten ausgezeichnet. Den Platz 1 belegt das Bielefelder Architekturbüro Brüchner-Hüttemann Pasch.

Bielefelder Architekten liefern besten Entwurf, Foto: Kreis Gütersloh

Bielefelder Architekten liefern besten Entwurf, Foto: Kreis Gütersloh

Die Bielefelder Architekten sehen in ihrem Entwurf zwei dreigeschossige Gebäudekörper mit Innenhöfen vor, die durch eine Mittelschiene mit Funktionsräumen für die unterschiedlichen Nutzer verbunden sind. Zwischen den Baukörpern ergibt sich ein Platz, der Richtung Polizei und Discounter offen ist: Linke Hand findet sich der Eingang der Abteilung Jugend, auf der rechten Seite der zu den Frontoffice-Arbeitsplätzen des Jobcenters. „Es war einfach der beste Entwurf“, meint Anke Dreier, Leiterin der Gebäudewirtschaft beim Kreis Gütersloh. Landrat Sven-Georg Adenauer formulierte den Anspruch an den Neubau bei seiner Eröffnungsrede am Freitag so: „Unsere Kunden halten sich dort gerne auf, die Mitarbeiter gehen jeden Tag gerne in dieses Haus. Im Miteinander haben meine Leute und unsere Kunden in diesem neuen Haus die Chance, dass das Leben gelingt! Das ist das Ziel!“ 275 Arbeitsplätze werden in dem dreigeschossigen Gebäude entstehen, in das alle über die Stadt Gütersloh an fünf Standorten verteilten Mitarbeiter des Jobcenters, die Abteilung Jugend sowie die Revision des Kreises einziehen werden. Wie teuer das Gebäude wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, ist das Büro Hitzler Ingenieure als Projekt- und Kostensteuerer bereits am Preisgerichtsverfahren beteiligt gewesen.

In einem eintägigen Preisverfahren hatten sich Fachpreisrichter, allesamt Architekten, und Sachpreisrichter, die der Bauherr entsendet, die 18 Modelle unter vier zentralen Aspekten angeschaut und bewertet: Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Städtebau und Gestaltung. Grundlage des Auslobungstextes war ein Raumprogramm, das das begleitende Planungsbüro Drees & Huesmann mit den künftigen Nutzern erarbeitet hatte und das politisch beschlossen worden ist. Im Preisgericht ging es unter anderem um die Funktionalität der Entwürfe: „Kriegen wir dort untergebracht, was wir dort unterbringen wollen?“, fasst es Dreier zusammen. Zusätzlich spielen Wegstrecken, klare und freundliche Strukturen für Besucher und vieles mehr eine Rolle.  „Man fokussiert sich immer stärker auf Details“, erklärt die Leiterin der Gebäudewirtschaft. So nahm das Gremium auch die Sicht der Bürgerinnen und Bürger ein, die dieses neue Verwaltungsgebäude aufsuchen. Und die Jury stellte sich manchmal auch ganz banale Fragen angesichts der 18 unterschiedlichen Entwürfe: „Wie komme ich mit dem Rasenmäher in den geschlossenen Innenhof“, nennt Dreier ein Detail.

Nach der Ausstellungseröffnung wird nun von der Stadt Gütersloh der Bebauungsplan erarbeitet. Bevor sich dort jedoch der erste Kran dreht, wird das Grundstück als Übergangsparkplatz dienen müssen. Denn auf dem jetzigen zwischen Discounter und Kreishaus wird zuvor ein Parkhaus gebaut, Baubeginn 2020.

Zum Thema: Realisierungswettbewerb: Von den 21 aufgeforderten Teilnehmern haben 18 Büros Entwürfe für den Verwaltungsneubau eingereicht, als Wettbewerbssumme waren 92.000 Euro ausgelobt worden. Prämiert wurden sechs Entwürfe: 1. Preis: Brüchner-Hütteman Pasch Architekten und Generalplaner (Bielefeld); 2. Preis: Fabrik°B Architekten (Berlin); 3. Preis: Heitmann Architekten (Gütersloh); 4. Preis: Habermann Decker Architekten (Lemgo); Anerkennungspreise für Dreibund Architekten Ballerstadt Helms Koblank (Bochum) und 3PO Bobst Melan Architektenpartnerschaft (Potsdam). In die engere Wahl kam zudem der Entwurf von AGN BKA (Münster).

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