Bertelsmann Virtual Management Meeting 2020

Bertelsmann-CEO Thomas Rabe tauscht sich per Video-Konferenz mit 280 Top-Führungskräften aus
Liz Mohn: Meine Familie und ich stehen uneingeschränkt hinter diesem Unternehmen

Gütersloh. Bertelsmann sieht sich gut gerüstet, um gestärkt aus der Corona-Krise hervorzugehen. Auf dem ersten virtuellen Management Meeting des Konzerns tauschte sich der Vorstand um Bertelsmann-CEO Thomas Rabe am Mittwoch mit rund 280 Top-Führungskräften aus 23 Ländern über die Erfahrungen aus den vergangenen Monaten und Chancen für die Zukunft aus. Das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen setzt dabei insbesondere auf hybride Arbeitsmodelle, einen beschleunigten Ausbau digitaler Geschäfte sowie auf Allianzen und Partnerschaften.

homas Rabe. Foto: Bertelsmann

homas Rabe. Foto: Bertelsmann

Rabe betonte in der Video-Konferenz: „Der Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand in den vergangenen Monaten an oberster Stelle und ich bin froh sagen zu können, dass sich nach unserem Kenntnisstand bisher niemand an seinem Arbeitsplatz angesteckt hat. Wir haben zugleich erlebt, dass Bertelsmann in der Krise von seiner breiten Geschäftsaufstellung und dem hohen Grad der Digitalisierung seiner Geschäfte profitieren konnte. So konnten beispielsweise Rückgänge bei den Werbeerlösen durch die gut laufenden Dienstleistungsgeschäfte teilweise kompensiert werden.“

In einer Video-Botschaft dankte Liz Mohn als Sprecherin der Eigentümerfamilie sowohl dem Management als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit für ihren Einsatz: „Sie alle haben in den vergangenen Monaten viel dafür getan, die Beziehungen zu Kunden und Kollegen, unsere Geschäfte und die Produktion von Inhalten in der Corona-Krise aufrechtzuerhalten. Das alles ist Ihnen hervorragend gelungen und verdient große Anerkennung. Mein besonderer Dank gilt Thomas Rabe und dem Vorstand.“ Liz Mohn betonte zudem: „Ich möchte Ihnen versichern, dass meine Familie und ich weiter uneingeschränkt hinter diesem Unternehmen und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen. Lassen Sie uns gemeinsam nach vorne blicken und die sich bietenden Chancen ergreifen.“

Führungskräfte aus verschiedensten Geschäften des Konzerns präsentierten auf dem Bertelsmann Virtual Management Meeting (BVMM) Beispiele für Kreativität und Unternehmertum in Corona-Zeiten. So hob Gail Rebuck (Penguin Random House UK) die kreative Energie hervor, die aus Widrigkeiten erwachsen könne. Tanit Koch (Mediengruppe RTL) berichtete von stark gestiegenen Reichweiten, Sehzeiten und Marktanteilen für die News-Programme von RTL und n-tv, während Rob Clark (Fremantle) schilderte, wie Film- und TV-Produktionen angesichts hoher Sicherheitsanforderungen mit teilweise unkonventionellen Methoden zum Erfolg gebracht würden. Hunderte neuer Film- und Show-Projekte seien in der Pipeline. Eine hohe Nachfrage nach Büchern in allen Formaten bestätigte Madeline McIntosh (Penguin Random House US). Vor allem Titel, die den Menschen Lebenshilfe, Unterhaltung und Inspiration böten, seien seit Beginn der Corona-Pandemie gefragt. G+J-CEO Julia Jäkel schilderte erfolgreiche Initiativen der Bertelsmann Content Alliance für mehr Gemeinsinn in der Corona-Krise und Thomas Valentin von der französischen Groupe M6 legte dar, wie M6 innerhalb von nur fünf Tagen eine tägliche Koch-Show auf die Beine stellte. „Tous en Cuisine“ erzielte während des Lockdowns enorme Einschaltquoten.

Beispiele für Unternehmertum kamen etwa von Frank Schirrmeister (Arvato SCS), der schilderte, wie es dem globalen Logistikunternehmen gelang, die Lieferketten selbst in stark betroffenen Regionen wie Norditalien, China und den USA intakt zu halten. Thomas Mackenbrock gab einen Einblick in die Lage beim Customer-Experience-Spezialisten Majorel, wo ein Großteil der mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 29 Ländern binnen kurzer Zeit ins Homeoffice transferiert wurde, um den Service für die Kunden aufrechtzuerhalten. Dominique Casimir verdeutlichte, dass BMG vor fast zwölf Jahren aus der Krise der traditionellen Musikindustrie heraus entstand und auch die jetzige Krise nutzen wolle, um in neue Geschäftszweige vorzustoßen. Annabelle Yu Long (Bertelsmann China) berichtete über hohe Wachstumsraten bei mehreren Start-ups, an denen der Fonds Bertelsmann Asia Investments (BAI) beteiligt ist, darunter Lieferdienste und Online-Bildungsanbieter.

Bertelsmann-Personalvorstand Immanuel Hermreck präsentierte Ergebnisse einer Umfrage unter den geladenen Führungskräften. Dabei gaben mehr als 90 Prozent der Befragten an, sich während des Lockdowns gut informiert gefühlt zu haben und einen starken Teamgeist zu empfinden. Über 90 Prozent sehen sich zu schnellem und entschlossenen Handeln befähigt und gut auf eine Rückkehr in den regulären Geschäftsbetrieb vorbereitet. Hermreck erklärte: „Unsere auf Kreativität und Unternehmertum fußende Unternehmenskultur hat sich in einer Zeit globaler Unsicherheit bewährt und große Kräfte freigesetzt. Wir wollen diese positive Erfahrung nutzen, um neue, agile und vertrauensbasierte Formen der Arbeit und der Führung einzuführen. Anpassungsfähigkeit und schnelle Entscheidungswege haben sich als Schlüssel zu einem künftig noch widerstandsfähigeren Bertelsmann erwiesen.“

Karin Schlautmann, Leiterin der Bertelsmann-Unternehmenskommunikation, hob den Wert engmaschiger Kommunikation in Krisenzeiten hervor. Die 126.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns, viele davon isoliert im Homeoffice, seien über alle Kanäle hinweg auf dem Laufenden gehalten worden. Dies habe das Wissen über Virus-Prävention, aber auch den Zusammenhalt gestärkt. Auch die Öffentlichkeit sei transparent über das Vorgehen des Unternehmens informiert worden.

Bertelsmann hatte in der Corona-Krise frühzeitig Maßnahmen ergriffen, um gegenzusteuern, ohne die Substanz des Unternehmens zu beschneiden oder Investitionen in die Zukunft zurückzufahren. Bereits im Januar hatte es weitreichende Schutzmaßnahmen in China gegeben; kurz darauf folgten ein konzernweites Dienstreiseverbot und Mitte März dann die weltweite Anordnung von Homeoffice

Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit 126.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 18,0 Mrd. Euro. Bertelsmann steht für Kreativität und Unternehmertum. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern. Bertelsmann verfolgt das Ziel der Klimaneutralität bis 2030.

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