Bertelsmann präsentiert sechs Jahrzehnte Musikgeschichte in Online-Plattensammlung

Gütersloh. Von 1956 bis 1992 boten die einstigen Musikclubs von Bertelsmann ihren Mitgliedern ein umfangreiches Schallplattenprogramm an – ein Musikschatz, der ab sofort in weiten Teilen online eingesehen und durchsucht werden kann. Auch heute ist das Interesse an den einstigen Club-Schallplatten aus Vinyl noch groß. Wie sah das Cover aus? Wie hießen die beteiligten Künstler? Wann erschien die Platte als Sonderauflage in den Clubs von Bertelsmann? All diese Fragen beantwortet nun die „Vinyl Collection“, eine neue, reich bebilderte Online-Datenbank, die mehr als 11.500 Schallplatten ausführlich dokumentiert. Das Angebot steht Musikliebhabern in deutscher und englischer Sprache unter https://vinyl.bertelsmann.de  bzw. https://vinyl.bertelsmann.com  frei zur Verfügung.

Karin Schlautmann, Leiterin der Bertelsmann-Unternehmenskommunikation, erklärte: „Die ‚Vinyl Collection‘ ist ein Projekt unseres Unternehmensarchivs, das 2005 mehr als 40.000 Vinylschallplatten des damaligen Clubs Bertelsmann und später weitere Einzelbestände übernahm. Diese Singles und Alben wurden mit großer Akribie und fundiertem Musikwissen gesichtet, geordnet und abfotografiert, um sie online einem breiten Publikum bereitzustellen. Nun können sechs Jahrzehnte Musikgeschichte des Clubs recherchiert und nachempfunden werden.“

Die oft farbenprächtigen Cover und begleitenden Informationen erzählen auf ihre Art von der bunten Vielfalt der Schallplatten-Ära des Clubs; die Musik aus dieser Zeit kann aus lizenzrechtlichen Gründen nicht dazugestellt werden.

Cover, Daten und Künstlerinfos zu Singles und Alben von Udo Jürgens, Cat Stevens, Heintje, Boney M. und vielen weiteren Stars

Cover, Daten und Künstlerinfos zu Singles und Alben von Udo Jürgens, Cat Stevens, Heintje, Boney M. und vielen weiteren Stars

Die Musikgeschichte des Clubs begann, als Schellackplatten nach und nach durch deutlich stabilere Vinyl-Schallplatten ersetzt wurden. 1956 entstand der Bertelsmann Schallplattenring als Ableger des Club-Vorläufers Lesering – damals ahnte noch niemand, wie stark das Geschäftsmodell in den folgenden Jahrzehnten die deutsche Musikindustrie prägen würde. Anfangs gab es nur ein kleines eigenes Portfolio. Die Großen der Schallplattenindustrie weigerten sich, Bertelsmann Lizenzen aus ihrem Repertoire abzutreten. Daraufhin gründete das Unternehmen 1958 mit der Ariola ein eigenes Schallplattenlabel und nahm noch im selben Jahr mit Sonopress ein eigenes Presswerk in Betrieb. Ein Jahr später hatte die Ariola mit „Am Tag, als der Regen kam“ von Dalida ihren ersten Nummer-eins-Hit und entwickelte sich in der Folge zu einer regelrechten Hitmaschine. Die Musikindustrie war beeindruckt. 1959 kam ein erster Lizenzvertrag mit der seinerzeit größten deutschen Plattenfirma „Deutsche Grammophon“ zustande – das Eis war gebrochen.

Der Erfolg zog weitere Künstler an, die dann natürlich auch im Club-Sortiment vertreten waren: Mit Peter Alexander nahm die Ariola 1965 den ersten Schlagerstar unter Vertrag. Es folgten Heintje, Udo Jürgens und Tony Marshall sowie die Vertriebsrechte für internationale Stars wie Shirley Bassey, The Equals, The Hollies oder The Troggs. In den 70er-Jahren kamen Jethro Tull, Patti Smith, Bob Marley, Cat Stevens, Roxy Music und Boney M. hinzu. Allein die Club-Compilation „Elvis – 20 Fantastic Hits“ verkaufte sich in Deutschland mehr als eine halbe Million Mal und erhielt Platin. Das Angebot für Klassikliebhaber bestand aus Größen wie Rudolf Schock, Anna Moffo, Emil Gilels, David Oistrach, Robert Stolz – der Klassikkatalog des Club-Ablegers Eurodisc zählte zu den renommiertesten der Welt.

Die Markteinführung der Compact Disc, die 1985 erstmals auch ins Club-Sortiment einzog, läutete das Ende der goldenen Ära der Club-Schallplatten ein. Die Nachfrage nach Vinyl sank, während sich der CD-Absatz bis 1991 verzehnfachte.1992 stellte der Club sein Schallplattenangebot nach 36 Jahren ein. Erst Jahre später sollte Vinyl eine Renaissance erleben, an der auch Bertelsmann wieder geschäftlich partizipiert. Die Konzerntochter Topac produziert heute mehrere Millionen Plattencover im Jahr für die LP-Sortimente zahlreicher Musikunternehmen.

Die „Vinyl Collection“ fügt sich ein in ein breites archivisches und kulturelles Engagement bei Bertelsmann. Die nationalen und internationalen „Culture@Bertelsmann”-Aktivitäten umfassen dabei Ausstellungen, Lesungen und Konzerte, das Literaturformat „Das Blaue Sofa”, aber auch den Einsatz für den Erhalt des europäischen Kulturerbes. So gehört das Mailänder Archivio Storico Ricordi zu Bertelsmann, das eine Fülle einzigartiger Zeugnisse der italienischen Operngeschichte beherbergt. Bertelsmann bereitet den Archiv-Bestand nach modernsten Standards auf und macht die Kulturschätze einem breiten Publikum zugänglich. Als Unternehmen mit langer eigener Filmgeschichte setzt sich Bertelsmann auch für die Restaurierung, Digitalisierung und Aufführung bedeutsamer Stummfilme ein.

Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato, die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit 119.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 17,2 Milliarden Euro. Bertelsmann steht für Unternehmergeist und Kreativität. Diese Kombination ermöglicht erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern.

Heilpraktiker Stiv Dudkin