Ausstellung über das Ende des Zweiten Weltkrieges

ArmbindenGütersloh. Vor 70 Jahren endete in Gütersloh der Zweite Weltkrieg – Wochen früher als in manch anderer Stadt. Anlässlich dieses Jubiläums bereitet das Stadtmuseum das Thema in einer Ausstellung unter dem Titel „Alles auf Anfang? – Das  Ende des 2. Weltkrieges in Gütersloh“ ausführlich auf. Vorbereitet wurde sie vor allem von Zeitzeuge Rudolf Herrmann und Historiker Martin Wernekenschnieder. Die Ausstellung ist vom 12. April bis zum 31. Mai zu sehen.

„Wir haben die zentrale Aufgabe, Stadtgeschichte zu erforschen und darzustellen. Ein Tag, der immer in Erinnerung bleibt, ist der 2. April 1945. In der Ausstellung wollen wir einen Blick auf diese Zeit richten“, sagt Museumsleiter Dr. Rolf Westheider. Dabei sei es eine Herausforderung, dieses Ereignis jedes Mal neu aufzurollen, erklärt Archivar Stephan Grimm. Umso erfreuter sind alle Beteiligten, dass unter den Ausstellungsstücken auch neue, bisher unbekannte Quellen sind. Dazu gehören acht Bilder, die von einem amerikanischen Kriegsberichterstatter während der kurzen Besatzungszeit aufgenommen wurden und die das National Archives & Records Administration in Washington erst kürzlich zur Verfügung gestellt hat. Neben intensiven Recherchen und Kontaktpflege, spielt auch der Zufall manchmal eine Rolle: „Völlig unerwartet bekam ich vor wenigen Wochen aus Österreich eine Kiste mit alten Fotos zugeschickt“, erzählt Stephan Grimm. Darunter ist auch ein Foto von Oberstleutnant Ulmer auf dem Gütersloher Flugplatz. „Das sind spannende neue Quellen“, freut sich auch Dr. Westheider.

Die jetzt aufgetauchten Fotografien ergänzen den großen Beitrag von Rudolf Herrmann ebenso wie historische Gegenstände aus dem Fundus des Stadtmuseums sowie aus der Sammlung des Salzkotteners Alexander Witte. Die Ausrüstung eines amerikanischen Panzersoldaten, ein Luftschutzverbandskasten und zahlreiche Armbinden lassen die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges wieder aufleben. Ausgestellt werden außerdem Dokumente, die Bekanntmachungen der Bürgermeister Paul Thöne und Adam Weinand sowie ein Originalbrief von Bataillonsführer Alfred Bartels an Bürgermeister Josef Bauer und Oberst Richard Kröhl, in dem er die unvollständige Ausrüstung des Volkssturms anspricht und einen Einsatz ablehnt.

Eröffnet wird die Ausstellung »Alles auf Anfang? – Das Ende des Zweiten Weltkrieges in Gütersloh« im Stadtmuseum an diesem Sonntag, 12. April, um 11.30 Uhr im Beisein von Rudolf Herrmann. Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Erzählcafé, bei dem am Dienstag, 21. April, und am Mittwoch, 20. Mai, jeweils um 15 Uhr weitere Zeitzeugen zu Wort kommen.

Foto: Stadt Gütersloh