Arbeiten 4.0: Filmfestival „Futurale“ macht Station in Gütersloh

imageprovider-1Gütersloh. „Silicon Wadi“, „Print The Legend“ oder „Mein wunderbarer Arbeitsplatz“: Diese und vier weitere Dokumentarfilme rund um das Thema „Zukunft der Arbeit“ zeigt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Filmfestivals „Futurale“ vom 3. bis 6. November im bambi + Löwenherz Kino in Gütersloh.

Ob Pflegeroboter, familienfreundliche Arbeitsplätze oder weltweit vernetztes Arbeiten: Assoziationen wie diese verbinden wir allgemeinhin mit dem Arbeiten 4.0. Das Filmfestival greift diese Themen auf und zeigt neben Trends der Arbeitswelt der Zukunft auch innovative Lebensentwürfe und traditionelle Unternehmen, die sich auf neue Wege begeben.

„Die Filme bieten einen Blick in die nahe digitale Zukunft“, sagt Dr. Alexandra Schmied von der Bertelsmann-Stiftung, „Es sind Themen, die durchaus keine Science-Fiction, sondern absolut aktuell und real sind.“

Im Repertoire des Filmfestivals sind Beiträge aus Deutschland, den USA, Israel, den Niederlanden und Frankreich. „So werfen wir einerseits einen Blick in die Welt, andererseits schauen wir aber auch, wie uns die internationalen Themen hier in Gütersloh und in Ostwestfalen-Lippe tangieren“, sagt Sandra Causemann von Causemann Internet + Medienservice. Denn vieles, das hier noch nach interessanter Zukunftsmusik klingt, gehört in anderen Ländern bereits zum gelebten Alltag. „Es ist oft schwierig zu vermitteln, was Arbeit von morgen bedeutet“, spricht Dr. Elisabeth Menke für die Wirtschaftsförderung der Stadt Gütersloh, „neue Technologien und eine digitale Revolution bieten Perspektiven und Möglichkeiten, die oftmals über die persönliche Vorstellungskraft hinausgehen. Es braucht gute Ideen, um den Menschen ein Bild davon zu vermitteln, wie wir in Zukunft arbeiten könnten und wie die Digitalisierung unser Leben verändert. In diesen Filmen finden wir tolle visuelle Beispiele“, lobt Menke.

An jedem Festivalabend wird ein Film gezeigt, der einen Aspekt des „Arbeitens 4.0“ näher beleuchtet. Im Anschluss diskutieren Expertinnen und Experten aus der Region mit dem Publikum. „Das ist eine besondere Chance, seine eigene Meinung und Ideen mit einzubringen“, freut sich Katrin Wißen von der Bertelsmann-Stiftung. Die Organisatoren denken dabei nicht an eine bestimmte Zielgruppe. Ob jung oder alt, ob berufstätig oder bereits im Rentenalter – die neue Form der Arbeit betrifft das Leben aller Menschen und so werden verschiedenste Lebensbereiche in den Mittelpunkt gerückt, die generationsübergreifendes Interesse hervorrufen – etwa dann, wenn es um Dienstleistungen in Form eines Pflegeroboters geht.

Das bambi Kino ist der ideale Ort für die Futurale. „Wenn verschiedene Partner hier zusammenkommen, die viel Energie aufbringen, dann können Programmkinos zu einem Ort der Kommunikation werden“, sagt Kinochef Oliver Groteheide. Filme in einer Kulturstätte wie dieser zu zeigen, habe den besonderen Vorteil, dass sich unterschiedliche Menschen begegneten und miteinander ins Gespräch kämen. „Das ist etwas anderes, als wenn man die Dokumentarfilme zuhause und im Fernsehen schaut“, so Groteheide.

Im Rahmen der Eröffnung am Donnerstag, 3. November, wird um 19 Uhr der Film „Silicon Wadi“ gezeigt. In diesem Dokumentarfilm werden vier junge Unternehmen und ihre Förderer in Tel Aviv über zwei Jahre begleitet – von der Idee über den Pitch, von geplanten Aktionen zu Verzweiflungstaten, von Euphorie bis Resignation – zu neuer Idee mit Beginn des gleichen Zyklus. An diesem Tag findet die Gesprächsrunde ausnahmsweise vor der Filmvorführung statt. Dann kann mit Aart de Geus, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, und Sebastian Borek, CEO und Co-Founder der Founders Foundation diskutiert werden. Moderiert wird der Abend vom Chefredakteur der Neuen Westfälischen, Thomas Seim.

Das Platzkontingent im bambi + Löwenherz Kino ist begrenzt. Es empfiehlt sich daher eine Anmeldung per Telefon unter 05241/23-7700  oder über bambikino@t-online.de. Zudem können Tickets bereits im Vorfeld im bambi + Löwenherz Kino erworben werden. Der Eintritt beträgt fünf Euro.

Im Programm sind auch drei Schulvorstellungen an Vormittagen enthalten. Für die Schulen sind diese Vorstellungen kostenfrei, es wird allerdings um eine Anmeldung vorab gebeten. „Wir hoffen, dass möglichst viele Schüler kommen, weil es doch genau das Thema betrifft, mit dem sich junge Menschen beschäftigen: ‚Welche Lebens- und Arbeitsbedingungen stelle ich mir vor?‘“, sagt Causemann. Aber auch alle Interessierten, die nicht mehr zur Schule gehen, sind zu diesen Vorstellungen ausdrücklich eingeladen. Mehr Informationen hierzu und zum gesamten Programm in Gütersloh gibt es unter https://www.arbeitenviernull.de/filmfestival/orte/guetersloh.html. Weitere Information zur „Futurale“ stehen unter http://www.arbeitenviernull.de/filmfestival.html bereit.

Die Verantwortlichen sind sich einig, ein spannendes Thema nach Gütersloh geholt zu haben – nicht zuletzt, weil Gütersloh viele große und mittelständische Unternehmen beheimatet und „ein starker Wirtschaftsstandort“ (Wißen) ist.

Das Filmfestival Futurale ist Teil des Dialogprozesses Arbeiten 4.0 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, der Bürger ebenso wie Fachleute einlädt, ihre Ideen zur Gestaltung von Arbeit in der Zukunft einzubringen. Die Ergebnisse werden in einem Weißbuch zusammengefasst, das Ende dieses Jahres veröffentlicht wird. Projektpartner sind die Bertelsmann Stiftung, Causemann Internet & Medienservice und die Wirtschaftsförderung der Stadt Gütersloh.

Das Programm:

Donnerstag, 03. November, um 19:00 Uhr: SILICON WADI; Regie: Daniel Sivan, Yossi Bloch, Israel 2014, 90 Min., Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Freitag 04. November, um 20:00 Uhr: PRINT THE LEGEND; Regie: Luis Lopez, Clay Tweel, USA 2014, 98 Min., Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Samstag, 05.November, um 17:00 Uhr: MEIN WUNDERBARER ARBEITSPLATZ; Regie: Martin Meissonnier, Frankreich 2014 , 85 Min., Deutsche Fassung

Sonntag, 06.November, um 17:00 Uhr: IK BEN ALICE (Ich bin Alice); Regie: Sander Burger, Niederlande 2015, 80 Min., Niederländische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Schulvorstellungen:

Freitag, 04. November, vormittags: DIGITALE NOMADEN – DEUTSCHLAND ZIEHT AUS; Regie: Tim Jonischkat, Deutschland 2015, 70 Min., Deutsche Fassung

Montag, 07. November, vormittags: DEINE ARBEIT, DEIN LEBEN!; Regie: Luzia Schmid, Deutschland 2015, 60 Min., Deutsche Fassung

Dienstag, 08. November, vormittags: PLEASE SUBSCRIBE; Regie: Dan Dobi, USA 2013, 77 Min., Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Die Zeiten der Schulvorstellungen können interessierte Gruppen mit dem bambi und Löwenherz Kino individuell abstimmen.