Anatevka

Anatevka kleinMusical nach Geschichten von Scholem Alejchem. Mit: Eva Wiedemann, Simone Ritscher, Joachim Kwasny und Kay Szacknys; Inszenierung: Robert Klatt

Bad Oeynhausen. Tradition und Beständigkeit sind die prägen Merkmale der Geschichte und der Bewohner des jüdischen „Schtetls“ Anatevka, eines kleinen, ukrainischen Dorfes im russischen Reich. Mit seiner Frau und seinen fünf Töchtern lebt der Milchmanns Tevje arm, aber zufrieden und unter strenger Bewahrung jüdischen Brauchtums. Das Leben geht den von Gott gewollten Gang und so soll es auch bleiben.

Doch der Familienvater muss feststellen, dass sich die Zeiten langsam ändern: seine älteste Tochter Zeitel möchte lieber ihren Jugendfreund Mottel, einen armen Schneider, heiraten, als den von Heiratsvermittlerin Jente auserkorenen und vom Vater bevorzugten Witwer Lazar Wolf. Hodel, die Zweitälteste, verliebt sich, ganz ohne Vermittlung, in den revolutionären Studenten Perchik aus Kiew, dem sie schließlich in die Verbannung nach Sibirien folgt, und Chava heiratet einen nichtjüdischen Russen namens Fedja, der wie seine Frau Bücher liebt aber zum Leidwesen von Vater Tevje Christ ist.

Vordergründig geht es um diese Konflikte und Umbrüche in Tevjes Familie. Überschattet wird dieser Generationenkonflikt im Kleinen allerdings von Ereignissen mit weit größerer Tragweite – das sich ankündigende Pogrom, das schließlich im Evakuierungsbefehl des russischen Zaren gipfelt. Tradition und Moderne, Beständigkeit und Wandel, die Suche nach dem persönlichen Glück und die Grausamkeit der Welt: In dem weltberühmten Musical „Anatevka“ finden sich all diese Themen wieder, mal amüsant, mal nachdenklich, mal schmerzhaft und dann wieder hoffnungsvoll.

Themen wie Flucht und Vertreibung gewinnen vor aktuellen Hintergründen wieder eine neue Brisanz und zeigen, dass die Geschichte zu Wiederholung neigt. Dadurch erhält das Stück eine stete Aktualität, die über Generationen hinweg Menschen berührt und zum Nachdenken anzuregen vermag. „Anatevka“ verbindet geschickt beschworene Idylle und bedrohliche Realität, jiddischen Witz und anrührende Melancholie zu einem bewegenden Stück Musiktheater.

Am 22. September 1964 feierte das Musical im Imperial Theatre am Broadway seine Premiere und trat von hier seinen Siegeszug um die Welt an. Das Landestheater Detmold bringt den Klassiker mit viel Verve, ausgezeichneten Sängern, Chor und Sinfonieorchester nun erneut auf die Bühne und gastiert am 21. Oktober im Theater im Park in Bad Oeynhausen.

Tickets & weitere Informationen gibt es in der Tourist-Information im Haus des Gastes, Im Kurpark, Tel. 0 57 31 / 13 00, geöffnet montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie samstags von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr sowie online auf www.badoeynhausen.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Die Abendkasse ist ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet, Tel. 0 57 31 / 13 13 80.

Tickets gibt es ab 17,00 Euro. Ebenso kann „Anderthalb Stunden zu spät“ auch als Theaterdinner gebucht werden, Tickets hierfür gibt es bereits ab 29,50 Euro. Inhaber der TheaterCard 25 erhalten einen Rabatt von 25% auf ihre Eintrittskarte.

Bild: © Staatsbad Bad Oeynhausen GmbH