Ahlers AG: Erheblicher Rückgang von Konzernumsatz und -ergebnis

Herford. Corona-bedingte Belastungen führen im ersten Halbjahr 2019/20 zu erheblichem Rückgang von Konzernumsatz und -ergebnis. Die Geschäftsentwicklung ist im zweiten Quartal 2019/20 dennoch leicht besser als zu Beginn des Lockdowns erwartet. Weiterhin stabile Finanzposition mit niedrigerem Net Working Capital, gesunkener Nettofinanzverschuldung und solider Eigenkapitalquote. 

Außenaufnahme Zentrale Ahlers AGAufgrund der Coronavirus-Pandemie sind von März bis Mai 2020 europaweit Einzelhandelsschließungen für Bekleidung verfügt worden. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ging der Umsatz daher um 33 Prozent auf 70,7 Mio. EUR (Vorjahr 105,3 Mio. EUR) zurück. Das abgeschlossene Maßnahmenpaket zur Ertrags- und Effizienzsteigerung sowie kurzfristig eingeleitete Kostensenkungsmaßnahmen führten zu deutlich gesunkenen betrieblichen Aufwendungen (-10,4 Mio. EUR bzw. -19,7 Prozent). Dies hat den Umsatzeffekt auf den Rohertrag jedoch nicht ausgeglichen, so dass das H1-Konzernergebnis auf -9,4 Mio. EUR (Vorjahr -1,7 Mio. EUR) zurückging.

In dem schwierigen Umfeld kommt dem Unternehmen seine solide Finanzposition zu Gute. Das Net Working Capital ging im ersten Halbjahr 2019/20 im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Mio. bzw. 6,9 Prozent auf 69,1 Mio. EUR zurück. Die Nettofinanzverschuldung lag am Berichtsstichtag mit 26,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 29,0 Mio. EUR (-8,6 Prozent). Ergebnisbedingt sank die Eigenkapitalquote auf weiterhin solide 52,4 Prozent (Vorjahr 57,0 Prozent, zur besseren Vergleichbarkeit alle Zahlen vor Anwendung von IFRS 16 – Leasingbilanzierung).

Die Pandemie-Effekte haben allein im zweiten Quartal 2019/20 (März – Mai 2020) zu Umsatzeinbußen von 26,7 Mio. EUR bzw. 58 Prozent und zu einem um 6,8 Mio. EUR niedrigeren Konzernergebnis geführt. Die Umsatzentwicklung lag damit aber am oberen Rand der Erwartungen zu Beginn des Lockdowns, weil kurzfristig aufgelegte Mund-Nasen-Masken erfolgreich verkauft wurden und in der zweiten Maihälfte noch mehr Sommerware ausgeliefert werden konnte als gedacht.

Für die zweite Geschäftsjahreshälfte erwartet der Vorstand nach der sukzessiven Wiedereröffnung weiter rückläufige Umsätze, weil die Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie und die mangelnde Reisetätigkeit den Mode-Einkauf weiter behindern. Der Rückgang dürfte allerdings moderater als im ersten Halbjahr ausfallen. Im Gesamtgeschäftsjahr 2019/20 sollte die Umsatzentwicklung damit oberhalb der Halbjahresrate bei etwa -25 Prozent bis höchstens -33 Prozent liegen, vorausgesetzt es gibt keinen neuen Lockdown. Die Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Bekleidungsbranche bleibt derzeit schwer einzuschätzen. Daher ist momentan noch keine umfängliche Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 möglich.

Alle Zahlen sind noch vorläufig. Die finalen, vollständigen Halbjahreszahlen 2019/20 veröffentlicht das Unternehmen am 8. Juli 2020.

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