Ab ins All: Weltraum-Tourismus als Reisen der Zukunft?

Internationale Studie der Urlaubspiraten zu kommerziellen Weltraumreisen. 70 Prozent der Deutschen können sich vorstellen ins All zu reisen. Erschwerte Hygiene und Konservenessen für viele die größte Herausforderung

Berlin/München. Das Jahr 2019 steht ganz im Zeichen ferner Sphären: Am 20. Juli jährt sich die Mondlandung der Apollo 11-Crew zum 50. Mal. Auch die kommerzielle Weltraumfahrt schreitet mit großen Schritten voran. Erst im Februar beförderte das private Raumfahrtunternehmen SpaceX mit seinem Spaceship Two die erste Passagierin ins All. 

Astronaut, Foto: Pixabay

Astronaut, Foto: Pixabay

Die kommerziellen Flüge sollen noch in diesem Jahr starten, über 600 Interessenten haben bereits einen Flug reserviert – darunter Leonardo DiCaprio und Justin Bieber. Grund genug für die Urlaubspiraten, sich einmal genauer mit diesem Thema zu befassen. In einer groß angelegten internationalen Studie unter 14.000 Nutzern des Portals, darunter 4.147 Deutsche, haben die Reisexperten ihre User zu ihrer Meinung gefragt. Fotos schießen und die Aussicht genießen: Auch wenn es wohl für die meisten nur ein Gedankenspiel ist: 70 Prozent der Deutschen können sich vorstellen ins All zu reisen. Sechs von zehn (59 Prozent) wollen dabei vor allem die existenzielle Begegnung mit dem Universum erleben. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) möchte ihren Abenteuersinn und Pioniergeist ausleben und 42 Prozent wollen spektakuläre Fotos und Videos machen.

Jeder Dritte (33 Prozent) möchte gerne Teil eines wissenschaftlichen und technologischen Meilensteins sein und jeder Fünfte (19 Prozent) würde sich damit einen Kindheitstraum erfüllen. Diejenigen, die sich nicht vorstellen können ins Weltall zu reisen, geben dafür verschiedene Gründe an: 42 Prozent haben schlichtweg Angst, jeder Fünfte (22 Prozent) hat einfach kein Interesse. 17 Prozent sagen sie reisen lieber konventionell, für jeden Zehnten (elf Prozent) würde es die Gesundheit nicht zulassen. Das monatelange Training zur Vorbereitung wäre hingegen nur für jeden Dritten (34 Prozent) ein Hindernis. Doch was macht man dann oben im All?

Nachthimmel Szenario, Foto: Pixabay

Nachthimmel Szenario, Foto: Pixabay

Sieben von zehn Befragten (73 Prozent) würden es vor allem genießen, die Erde von oben zu betrachten. Zwei Drittel (66 Prozent) wollen die Schwerelosigkeit erleben, jeder Zweite (53 Prozent) würde einfach in die Weiten des Weltalls schauen. Knapp jeder Dritte (31 Prozent) würde auf der Mondoberfläche laufen und 17 Prozent würden die internationale Raumstation ISS besuchen. Nicht für jeden: Waschen im Fliegen und Tütenessen: Natürlich ist ein Trip ins All kein Spaziergang. Als größte Herausforderung empfinden die meisten die erschwerten Hygienebedingungen und kein richtiges Essen zu haben (je 16 Prozent). Jeweils 14 Prozent beunruhigt der Gedanke, dass sie nur wenige Zentimeter Metall von der unendlichen, tödlichen Weite des Weltalls trennen, sowie die Isolation vom Rest der Menschheit. Für zwölf Prozent wäre die Enge des Raumschiffs die größte Herausforderung, für elf Prozent das technische Wissen, das benötigt wird.

200.000 Dollar für drei Minuten Schwerelosigkeit? Kommerzielle Weltraum-Flüge überfliegen derzeit zunächst nur kurz die Kármán-Linie, eine gedachte Grenze, die auf 100 km Höhe den Übergang der Erdatmosphäre zum Weltraum markiert. Der etwa dreiminütige Trip in der Schwerelosigkeit kostet ca. 200.000 USD. Für mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) ist eine solche Erfahrung die hohe Investition wert. Im internationalen Vergleich zeigen sich bei dieser Frage vor allem die Italiener spendabel: Sechs von Zehn (59 Prozent) halten den Preis für gerechtfertigt. Interstellar für viele die größte Inspiration: Unzählige Sci-Fi Serien, Filme und Bücher malen bereits ein Bild davon, wie das Leben im All aussehen könnte. Kein Wunder also, dass 43 Prozent der Befragten sagen, dass ein Sci-fi Werk sie zu einem Trip ins Weltall inspiriert. Die größte Inspiration bietet den meisten der Film Interstellar, gefolgt von Star Wars, Star Trek, der Marsianer und Gravity. Auch wenn viele dieser Werke die Zukunft der Menschheit bereits so ausmalen: dauerhaft im All leben wollen nur sieben Prozent.

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