Leipzig liest 2018

Mit vier Veranstaltungsreihen und knapp 50 internationalen Autoren setzt Bertelsmann ein literarisches Zeichen

• „Europäisches Autoren-Treffen“: Fünfzehn Autoren aus acht europäischen Ländern. Mit Josef Winkler, Lukas Bärfuss, Catalin Dorian Florescu, Bianca Bellová, Fernando Aramburo u.a.
• „Jüdische Lebenswelten“ mit Norman Manea, Andrea von Treuenfeld, Hans Joachim Schädlich, Uwe Wittstock u.a.
• „KrimiClub im Landgericht“ mit Oliver Bottini, Petra Hammesfahr, Beate Maxian, Stephan Ludwig u.a.
• „Deutsch-israelischer Autoren-Club“ mit Assaf Gavron, Dror Mishani und Eshkol Nevo.

Leipzig. Auch außerhalb der Leipziger Messehallen dreht sich alles um die Literatur: Mehr als 3.400 Autoren reisen aus aller Welt zu Europas größtem Lesefest „Leipzig liest“ und treffen in mehr als 3.600 Veranstaltungen auf 550 Bühnen auf ihr Publikum. Das internationale Medien, Dienstleistungs – und Bildungsunternehmen Bertelsmann setzt mit vier Leipziger Veranstaltungsreihen ein literarisches Zeichen:

„Europäisches Autoren-Treffen“ in der Aula der Alten Nikolaischule
Wenn Politiker oder Journalisten über ein fehlendes „europäisches Narrativ“ klagen, vergessen sie oft das Naheliegende: die vielen europäischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in ihren Geschichten, Dramen und Gedichten ihre Welt zur Sprache bringen. Diese Autoren beschreiben ihre Erfahrungen, Sehnsüchte, Hoffnungen, Ängste, Gewissheiten und Irrtümer. Sie erzählen von Liebe, Vertrauen, Freude und Hoffnung, von Trauer, Verzweiflung, und Enttäuschung.
Christoph Ransmayr, ein moderner Kosmopolit unter den Autoren, erläutert: „Die Poesie erfordert Vorstellungskraft, Mitgefühl, fordert das auch von ihren Lesern und Zuhörern – und Rohheit, politische oder religiöse Dummheit, Dogmatismus sind zum Teil ja ein ungeheurer Mangel an Vorstellungskraft, ein Mangel nämlich an der Vorstellung vom tatsächlichen Leben, vom Glück und vom Leiden eines Einzelnen. Ein Dichter kann dazu beitragen, diesen Mangel zu lindern, kann so seinem Publikum zur Immunität verhelfen gegen das Gegröle oder kann es vielleicht sogar anstiften über die Dummheit der Barbarei zu lachen.
In der Aula der Nikolaischule geben sich 15 europäische Autoren abends die Klinke in die Hand: Celine Minard aus Frankreich, Adam Fletcher aus Großbritannien, Herman Koch, Hans Maarten van den Brink, Ernest van der Kwast aus den Niederlanden, Björn Berge aus Norwegen Josef Winkler aus Österreich, Catalin Dorian Florescu aus Rumänien, Lukas Bärfuss und Maria Rosaria Valentini aus der Schweiz, Fernando Aramburu aus Spanien, Bianca Bellová aus Tschechien und Noémi Kiss aus Ungarn. (15. bis 17. März, jeweils von 17 bis 22 Uhr)

 

horizonte_zingst_2018„Jüdische Lebenswelten“ im Ariowitsch-Haus
Die „Jüdischen Lebenswelten“ zählen zu den Formaten, mit denen Bertelsmann vor 27 Jahren das Lesefest „Leipzig liest“ begründete und die sich bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Diesmal sprechen Hans Joachim Schädlich, Assaf Gavron, Uwe-Karsten Heye, Patricia Paweletz und Marina B. Neubert über ihre aktuellen Bücher. Der rumänische Soziologe Andrei Oişteanu gibt Einblicke in seinen Forschungen über jüdische Lebenswelten in Rumänien: Der große, in den USA lebende, rumänische Erzähler Norman Manea thematisiert seine Erfahrungen im Exil und Cătălin Mihuleac debütiert in Deutschland mit einem verstörenden, grandiosen Roman über die Shoah in Rumänien. Zum 200. Geburtstag präsentieren die „Jüdischen Lebenswelten“ wichtige Novitäten über den Ökonomen, Philosophen und politischen Journalisten Karl Marx, der aus einer bedeutenden jüdischen Familie stammte (die Vorfahren seiner Eltern waren seit vielen Generationen Rabbiner) und der sich gleichwohl vom Judentum distanzierte und in seinen Polemiken durchaus antisemitische Klischeevorstellungen bediente. (15.-18. März, jeweils von 17 bis 22 Uhr)

KrimiClub im Landgericht
Auf eine ebenso lange Tradition blickt der Krimi-Club zurück: Auch in diesem Jahr treffen sich hier Top-Krimiautoren und interessante Newcomer, u.a. Oliver Bottini, Petra Hammesfahr, Beate Maxian, Anita Terpstra, Jens Lubbadeh, Alexander Oetker, Edgar Rai sowie die aus der Region stammenden Stephan Ludwig und Claudia Rikl. (15. und 16. März, jeweils ab 19 Uhr)

Deutsch-israelischer Autoren-Club in der Schaubühne Lindenfels
Seit 15 Jahren kommen Studenten des Deutschen Literaturinstituts Leipzig mit inzwischen guten Bekannten aus Israel ins Gespräch. In diesem Jahr werden die Literaten Assaf Gavron und Eshkol Nevo sowie der Krimiautor Dror Mishani in Leipzig erwartet. (16. März, ab 21 Uhr)
Bertelsmann engagiert sich seit Jahren auf vielfältige Weise im kulturellen Bereich, sowohl auf internationaler und nationaler als auch auf regionaler Ebene. Die “Culture@Bertelsmann”-Aktivitäten umfassen dabei Ausstellungen, Lesungen und Konzerte, das Literaturformat „Das Blaue Sofa“, aber auch den Einsatz für den Erhalt des europäischen Kulturerbes. So gehört das Mailänder Archivio Storico Ricordi zu Bertelsmann, das eine Fülle einzigartiger Zeugnisse der italienischen Operngeschichte beherbergt. Als Unternehmen mit langer eigener Filmgeschichte setzt sich Bertelsmann zudem für die Restaurierung, Digitalisierung und Aufführung bedeutsamer Stummfilme ein.

Unsere verlagsübergreifende Presse-Info mit allen Terminen und Infos zu allen Autoren und ihren Büchern finden Sie unter http://www.das-blaue-sofa.de/veranstaltungen/leipziger-buchmesse-2018/

* das Zitat von Christoph Ransmayr stammt aus seinem Buch „Gerede. Elf Ansprachen“, S. Fischer Verlag, 2014