Marta-Preis der Wemhöner Stiftung 2018 geht an Peter Wächtler

Portrait-Peter-WächtlerHerford. Peter Wächtler gewinnt den Marta-Preis der Wemhöner Stiftung 2018. Der in Brüssel lebende Künstler (geb. 1979 in Hannover) experimentiert mit unterschiedlichen Medien wie Video, Text, Sound, aber auch mit Skulptur, Malerei und Zeichnung. Nach seinem Studium an der Bauhaus-Universität Weimar und dem Kent Institute of Art and Design, Canterbury, nahm er an zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen teil und war u.a. auf der 12. Biennale de Lyon und der Moscow Biennale 2015 vertreten. Im zweijährigen Rhythmus vergibt das Museum Marta Herford den „Marta-Preis der Wemhöner Stiftung“. Mit einer Preissumme von 25.000 Euro, die sich aus dem Preisgeld und einem Budget für eine Neuproduktion zusammensetzt, zählt dieser zu den wenigen hochdotierten Preisen für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Bisherige PreisträgerInnen waren Heike Mutter und Ulrich Genth (2014) sowie Simon Wachsmuth (2016).

“Wächtler erkundet auf höchst eigenwillige Weise Medien und Material, Aspekte von Subjektivität und Objektivität. Mit kritischem Humor und teils absurden Effekten öffnet er den Blick für eine verstörende Gegenwart.“, erklärt Roland Nachtigäller, Direktor des Hauses, die Vorgehensweise des Preisträgers.

Ein wiederkehrendes Element in Wächtlers multimedialen Arbeiten ist das eigene Krankheitsbild, das in den Kurzgeschichten, Textpassagen und Versen zum Ausdruck kommt. Verfasst in Englisch und gespickt mit den Fehlern eines deutschen Satzbaus werden diese etwa von Ratten oder Biebern gesprochen. Die Darstellung der vermenschlichten Tiere lehnt sich dabei an traditionelle Genres wie die Kinderbuchillustration oder die Comiczeichnung an. Allerdings driften deren erzieherische Absichten ins Tragikomische ab und unterwandern so die Erwartungen der BetrachterInnen. Während sich die Realität in den Filmen und Texten Wächtlers hinter absurden Situationen versteckt, kommt sie in seinen Plastiken und Malereien brutal offen zum Tragen. Sie lässt kaum Distanz zu den dargestellten Szenen zu, die sich an volkstümlich anmutenden, aber dennoch modernen Szenen wie Kneipenbesuche oder die Waldarbeit anlehnen.

Fünf international tätige NominatorInnen schlugen auch diesmal jeweils zwei KünstlerInnen für den Preis vor. Die Jury, bestehend aus dem Kuratorium der Wemhöner Stiftung sowie zwei externen Persönlichkeiten, in diesem Jahr Dr. Yilmaz Dziewior, Direktor des Museum Ludwig, Köln und Dr. Stella A. Ahlers, Vorstandsvorsitzende der Ahlers AG, traf sich am 7. September 2017 zur Beratung. Gemeinsam sprach sich die Jury für Wächtler aus, dessen multimediale Arbeitsweise ebenso überzeugend war wie sein kritischer Blick auf die Gegenwart. Vorgeschlagen wurde der Künstler von Martin Germann, dem Chefkurator des S.M.A.K. Gent. Der Preisträger wird beim Neujahrsempfang von Marta Herford im Januar 2018 öffentlich vorgestellt und ausgezeichnet.

Die Vorschlagskommission des diesjährigen Marta-Preises setzte sich aus folgenden Personen zusammen:
Dr. Julia Draganovic, Direktorin Kunsthalle Osnabrück
Martin Germann, Chefkurator S.M.A.K., Gent
Dr. Melitta Kliege, Leitung Ausstellungen, Neues Museum Nürnberg
Dr. Annett Reckert, Leitung Städtische Galerie Delmenhorst, Haus Coburg
Michael Stoeber, Kunsthistoriker, Kunstkritiker und Kurator

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Die Ministerpräsidentin des Landes NRW, Hansestadt Herford, Marta Freunde und Förderer e. V.
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Marta Patronatsfonds für Neue Kunst
bugatti GmbH, Hettich Unternehmensgruppe, Herbert Kannegiesser GmbH, Peter-Lacke GmbH, Poggenpohl Möbelwerke, Schaper Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Wemhöner Surface Technologies GmbH & Co. KG, Marion Dueball, Leo und Ulrike Lübke, Joachim und Elisabeth von Reden

Foto: © Peter Wächtler